Der Homeoffice-Mythos: Zwischen digitaler Effizienz und menschlicher Nähe
Shownotes
Wir nehmen uns heute den hartnäckigen Mythos vor, dass Teamführung aus dem Homeoffice unmöglich ist. Aus eigener Erfahrung diskutieren wir, was wirklich hinter den Bedenken steckt: Vertrauen, Kontrolle, Selbstorganisation und die Herausforderung, Nähe trotz Distanz zu schaffen. Wir sprechen offen über unsere Routinen, No-Gos, Stolperfallen und wie wir produktives Arbeiten und soziale Kontakte im Remote-Alltag unter einen Hut bringen. Dabei teilen wir ehrliche Einblicke, wie Führung sich im Homeoffice verändern muss – und warum es manchmal einfach anders, aber nicht schlechter ist. Hör rein, wenn du wissen willst, wie wir mit Skepsis umgehen und welche Tipps wir für Führungskräfte und Teammitglieder im Remote-Zeitalter haben.
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https://www.scrum.org/resources/what-is-scrum
Homeoffice (Wikipedia)
https://de.wikipedia.org/wiki/Homeoffice
Eine Produktion der Y-Core Consulting GmbH
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00:00:06: SPEAKER_01 Sebastian, ich habe gerade daran gedacht, du hast das selbe Titel wie beim letzten Mal. So ein Zufall aber auch.
00:00:11: SPEAKER_00 So ein Zufall aber auch.
00:00:15: SPEAKER_01 Aber ich habe noch was anderes. Ich habe das schon mal zu dir gesagt,
00:00:16: SPEAKER_00 Ich habe das schon mal zu dir gesagt, privat. Ich versuche, dass wir hier ein Sponsoring kriegen für Klamotten. Tommy Hilfiger Polo -Shirts, die trage ich unwahrscheinlich gerne. Wir kriegen jetzt kein Geld dafür. Aber wäre natürlich cool, wenn also irgendjemand von unseren Zuhörern bei Tommy Hilfiger arbeitet. Ich würde mich über Polo -Shirts freuen. Dann wechsle ich auch jede Episode an mein neues Polo -Shirt. Dann habe ich hier so einen Schrank.
00:00:40: SPEAKER_01 Sehr gut.
00:00:44: SPEAKER_01 Wir haben ja mal eine Episode aufgenommen. Ich weiß gar nicht mehr, was das Thema war. Auf jeden Fall ist da eine Aufgabe für unsere Zuhörerinnen daraus entstanden. Weil die Grund... Mein Grundthema war, mich triggert unheimlich diese Frage, wenn mich jemand fragt, was machst du beruflich? Und dann soll ich nach meinem Titel antworten. Weißt du, dass das sehr viele Diskussionen ausgelöst hat bei TikTok?
00:01:02: SPEAKER_00 dann soll ich nach meinem Titel antworten. Weißt du, dass das sehr viele Diskussionen ausgelöst hat bei TikTok? Hast du dir die Kommentare? Ja, und ich habe jetzt drauf geantwortet.
00:01:07: SPEAKER_01 TikTok? Hast du dir die Kommentare? Ja, und ich habe jetzt drauf geantwortet. Also ich weiß nicht, ob die noch gelesen werden, weil ich einfach mal vier Wochen später drauf geantwortet habe.
00:01:10: SPEAKER_00 Also ich weiß nicht, ob
00:01:14: SPEAKER_01 Aber ja, ich habe jetzt drauf geantwortet.
00:01:16: SPEAKER_00 Hast du auch meine Antwort darauf gesehen? Ich habe ja eine Videoantwort gemacht. Musst du dir nachher nochmal zeigen. Ich habe nämlich gesagt, dass mir das auch seltsam vorkommt. Ja, das habe ich gesehen. Und ich hatte nämlich drüber nachgedacht, der Kommentar, glaube ich, von dem User war eher so ein Hate -Kommentar,
00:01:28: SPEAKER_03 Ja, das habe ich gesehen.
00:01:33: SPEAKER_00 war eher so ein Hate -Kommentar, aber trotzdem hat er mich zum Denken angeregt und ich fand mal den Perspektivwechsel, den wir ja schon öfter besprochen haben, mal zu gucken, für wen sage ich das? Also es ging ja jetzt darum, Berufsbezeichnung, was machst du so beruflich? Und Männer hatten wir ja festgestellt, achten eher drauf auf die Funktion, auf Prestige, auf das, wie soll man das sagen, ja, auf Funktion, Prestige. Und Frauen ja eher auf, was kann ich erreichen? Ja, die weicheren Faktoren. Hatten wir jetzt in mehreren Episoden mal dabei. Und ich finde es ganz spannend, darüber nachzudenken, jetzt auch als Mann. Vielleicht antwortet man einfach unterschiedlich. Also wenn mich eine Frau fragt, antworte ich vielleicht jetzt mal anders, als wenn mich jetzt ein Mann fragt. Ich hatte nämlich auch viel Feedback von Männern auf TikTok, die gesagt haben, nee, interessiert mich gar nicht dieses Drumherum. Dieses tiefe Gespräch,
00:02:22: SPEAKER_01 tiefe Gespräch, was dann entstehen könnte. Ja,
00:02:24: SPEAKER_00 Ja, genau. Mir reicht es ja, wieso soll ich nicht mehr sagen, ich bin Head of, was auch immer. Da weiß man doch gleich, der schießt zuerst. Und Frauen wiederum fanden es aber ganz gut zu sagen, was ist denn dein... Dein Wert quasi dahinter. Was hast du vor? Was ist dein Ziel? Vielleicht finden das Männer auch manchmal gut.
00:02:41: SPEAKER_01 finden das Männer auch manchmal gut. Es kommt halt darauf an, was möchte ich für eine Ebene bei meinem Gegenüber haben. Und das ist ja auch das, was ich sagen wollte, wenn du halt wirklich ein neugieriges Gespräch starten, also was halt starten möchtest, aber dass es ein neugieriges, offenes, tiefes Gespräch wird,
00:02:56: SPEAKER_02 dann antworte mal anders,
00:02:56: SPEAKER_01 antworte mal anders, beziehungsweise stell eine andere Frage diesbezüglich. Wenn du es aufgrund des Status und oberflächlich Smalltalk haben möchtest, was auch total in Ordnung ist, dann klar geht beides. Die Frage auch total legitim. Einfach mal ausprobieren. Das habe ich mir jetzt auch vorgenommen.
00:03:10: SPEAKER_00 Einfach mal ausprobieren. Das habe ich mir jetzt auch vorgenommen. Einfach mal ausprobieren. Du willst es noch wissen. Du bist ja ganz gespannt. Sebastian hat die Hausaufgabe ja auch mitgenommen.
00:03:19: SPEAKER_01 Sebastian hat die Hausaufgabe ja auch mitgenommen.
00:03:21: SPEAKER_00 Ich habe die Hausaufgabe mitgenommen. Beim letzten Mal musste ich ja nachsitzen. Habe ich ja nicht beantworten können, weil ich nicht drüber nachgedacht habe. Direkt mal nach dem Urlaub. Ich fand es gut, drüber nachzudenken. Das ist ja eher eine Metapher. Also was entsteht für ein Bild bei dem Gegenüber? Und da habe ich überlegt, ich bin ja eigentlich vom Herzen aus Wirtschaftsinformatiker, ich will es kurz begründen, ich sage dir gleich, ich will nur sagen, wie ich darauf komme, ich bin ja Wirtschaftsinformatiker, was immer eine Kombination aus, ja im Grunde Betriebswirtschaftslehre, Unternehmensstrategie ist hin zur IT. Also wie kann ich, also IT hat keinen Selbstzweck, die ist nicht da, weil sie toll ist, sondern die hat ja einen Zweck. Und zwar der Zweck ist in dem Fall, einem Unternehmen zu dienen. Und das macht mir mega Spaß. Und deswegen habe ich überlegt, ich bin ein Brückenbauer. Das fand ich als Metapher gut. Ich bin ein Brückenbauer, der die Unternehmensstrategie mit der IT -Architektur oder mit der IT verbindet. Das ist eigentlich auch genau das, was ich mache.
00:04:20: SPEAKER_01 Ja, alles richtig gut. Brücke, hast du gleich irgendwie genau ein Bild vor Augen, dann ist da IT auf der einen Seite oder auf der anderen Seite.
00:04:23: SPEAKER_00 genau ein
00:04:29: SPEAKER_01 Unternehmen und beide müssen aufeinander zugehen oder der eine kommt rüber. Genau,
00:04:32: SPEAKER_00 Genau, und man schafft die Verbindung zwischen beiden und beides funktioniert dann im Idealfall gut. Ja, also so würde ich beantworten, glaube ich. Gut,
00:04:42: SPEAKER_01 gefällt mir. Abgenommen.
00:04:44: SPEAKER_01 Ja, also da hätte ich gleich noch mehrere Fragen denn dazu. Das war ja dann die Intention. Das würde ein gutes Gespräch in Gang setzen.
00:04:47: SPEAKER_00 Das war ja dann die Intention. Das
00:04:49: SPEAKER_01 ein gutes Gespräch in Gang setzen.
00:04:49: SPEAKER_00 ein gutes Gespräch in Gang setzen. Also Brückenbauer zwischen Geschäftsstrategie oder Unternehmensstrategie und IT.
00:04:55: SPEAKER_01 Sehr gut, cool. Kommen wir zu unserem Mythos heute. Wie kriege ich jetzt die Brücke geschlagen?
00:05:01: SPEAKER_00 Oh, was für eine Überleitung.
00:05:04: SPEAKER_01 Man muss auch Brückenbauer ganz, ganz oft sein in seinem Karriereweg. Ich glaube, besonders oft durfte man das sein, wo Corona -Zeiten uns ereilt haben und auf einmal alle ins Homeoffice gegangen sind. Und dazu mein Mythos heute, aus dem Homeoffice kann ich kein Team leiten.
00:05:22: SPEAKER_00 Oh, cool. Bin ich gespannt.
00:05:26: SPEAKER_01 Karriere ist kein Ponyhof, der Podcast über Mythen, Macht und Selbstzweifel im Berufsleben.
00:05:30: SPEAKER_00 Franziska und Sebastian sprechen über Aufstieg und Ausbrennen,
00:05:34: SPEAKER_01 Herkunft und Haltung und warum Leistung oft nicht reicht.
00:05:37: SPEAKER_00 Für alle, die ihren eigenen Weg gehen und nicht auf dem Ponyhof stehen bleiben wollen. Sehr cooles Thema, Franzi. Beschäftigt mich auch schon seit Jahren. Und ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Also ich bin gespannt, wo wir jetzt da rauskommen. Sehr schön,
00:05:54: SPEAKER_01 schön, ich habe ganz viele Fragen mitgebracht. Oh nein. Versuche nach und nach zu bearbeiten. Oh nein, keine Fragen, nur Antworten. Nein.
00:05:54: SPEAKER_00 ich habe ganz viele Fragen mitgebracht. Oh nein. Versuche
00:06:00: SPEAKER_01 Zum Beispiel, wenn du dich zurückbesinnst, vielleicht war es auch erst gestern gewesen, dein letzter Tag, wo du aus dem Homeoffice als Führungskraft rausgearbeitet hast, wie sah der aus? Und welche Rituale oder No -Gos bezüglich Teamsführung hattest du da?
00:06:16: SPEAKER_00 Das ist gar nicht so einfach zu beantworten. Der letzte Tag? Okay. Ich kann dir das nur allgemein beantworten.
00:06:28: SPEAKER_00 Also, Personal. Also, es kommt auf die Situationen drauf an. Also, ich könnte dir jetzt sagen, Personalgespräche per Videokonferenz. Das ist spannend und herausfordernd. Mag ich nicht. Haben wir aber gemacht.
00:06:41: SPEAKER_01 Wieso? Was ist da der Unterschied?
00:06:43: SPEAKER_00 Ach, das ist diese Mikro -Ebene, glaube ich. Die ist so... Emotionen sieht. Ich finde das in einem Gespräch äußerst wichtig und wenn der Gegenüber einfach mal die Kamera ausmachen würde oder die meisten haben keine gute Konfiguration für die Videokonferenz, haben Scheißkameras und man sieht einfach gar nichts, außer so ein geblurrtes Gesicht und manche haben noch Weichzeichner drin oder sowas, das bringt einfach nichts. Und dann finde ich diese Mikroemotionen in dem Personalgespräch, Vielleicht zu sehen, bin ich jetzt nicht empathisch genug? Habe ich jetzt was Falsches gesagt? Ich mache mir da schon Gedanken gerade in einem Personalgespräch, weil ich möchte ja einen positiven Erfolg aus dem Gespräch haben. Ja, außer es ist jetzt ein Kündigungsgespräch, dann ist mir klar, was da rauskommt. Aber selbst dann möchte ich keine Person verletzen. Das ist ja nicht das Ziel. Und dann möchte ich so auf Mikroemotionen eingehen, was mir schwerfällt bei einer Webkonferenz. Das hätte ich lieber Person ist im selben Raum. Und dann klärt man das so lange, bis das geklärt ist. Das finde ich eigentlich ganz gut, aber Personalgespräche müssen trotzdem gemacht werden. Und ein No -Go, ja, weiß ich gar nicht. Ich denke, man generell ein No -Go für so Webkonferenzen ist, jemanden nicht ausreden zu lassen, weil das ist wirklich schwierig, wenn alle auf einmal reden, ist das halt einfach schwierig. Das ist technisch auch gar nicht möglich, was vielleicht, wenn man alle im selben Raum sitzt, einfacher möglich ist zu filtern, weil man es als Mensch kann. Aber wenn du auf einmal alle durch die Technik in gleicher Lautstärke hörst. Es ist halt schwierig. So generelle Regeln, also da wolltest du jetzt nicht hinaus, aber so generelle Regeln für so Meetings, die Webkonferenzen sind, die sollte es einfach geben. Wenn man was sagen will, nicht einfach reinreden, sondern vielleicht die Handheben -Funktion nutzen.
00:08:32: SPEAKER_01 Ja, genau. Also wenn du jetzt auf Arbeit bist, bist Führungskraft oder Teammitglied, kann ich mir gut vorstellen, dann geht man ja in jedes Büro hin und sagt Hallo, ne? Wenn du jetzt halt im Homeoffice bist. Wie sagst du da Hallo? Wie begrüßt du dein Team?
00:08:33: SPEAKER_00 genau.
00:08:42: SPEAKER_00 du jetzt
00:08:47: SPEAKER_00 Ja, das ist relativ simpel, weil wir haben schon seit Jahren die Gewohnheit, dass wir ein Daily haben und wir uns eh alle sehen. Also ein tägliches Daily. Ja, ein tägliches Daily. Genau, wir sehen uns einmal 15 Minuten. Das ist auch gut durchgetaktet, wird einfach gesagt, was hast du erreicht, was willst du diesen Tag erreichen und was sind deine Probleme und Herausforderungen. Und genau der letztere Punkt ist das für die Führungskraft oder für den Scrum Master oder wo auch immer du gerade Dailies machst.
00:08:57: SPEAKER_01 ein tägliches Daily. Ja,
00:09:15: SPEAKER_00 für den Scrum Master oder wo auch immer du gerade Dailies machst. Aber das ist der Punkt, wo du genau zuhören musst, nämlich was hindert dich daran, Arbeiten zu erledigen. Und dann kann man im Nachgang, habe ich da meistens so gemacht, sagen, wir telefonieren gleich im Nachgang, wir reden danach nochmal. Genau, das nutzt man, das ist quasi das jeden Morgen ins Büro gehen und Hallo sagen. Das ist natürlich nicht ganz so persönlich. Aber manchmal geht es einfach auch gar nicht. Das hat gar nicht so direkt mit Homeoffice zu tun, sondern auch mit verteilten Teamstrukturen. Wenn du dann Teams in, was weiß ich, Litauen hast und in Deutschland, die kriegst du nicht in einem Büro. Das wird vielleicht halt schwierig. Und wie machst du es?
00:09:51: SPEAKER_01 vielleicht halt schwierig. Und wie machst du es? Angenommen, du bist im Büro und alle sind im Büro und dann gehst du nach Hause und dann weiß ja jeder, dass Sebastian ist jetzt weg.
00:09:56: SPEAKER_03 ist jetzt weg.
00:09:58: SPEAKER_01 Also jeder weiß dann auch. nicht mehr erreichbar oder wie auch immer. Und im Homeoffice?
00:10:08: SPEAKER_00 Also ich rufe jetzt keinen an und sage, ich gehe jetzt. Machen das die Teammitglieder?
00:10:11: SPEAKER_01 Machen das die Teammitglieder?
00:10:13: SPEAKER_00 Naja, es gibt ja Funktionen, wenn du jetzt Microsoft Teams oder so anhast, dass man sieht, ob jemand online ist, offline. Das sollte man vielleicht einfach konsequent nutzen. Der ist nicht mehr da. Ansonsten, ja, da hast du eigentlich recht. Aber was hat denn das für eine Konsequenz, dass da jemand geht? Also wenn der Chef geht, tanzen die Mäuse auf den Tisch. Das ist es ja nicht. Es ist einfach nur gut zu wissen, der ist jetzt nicht mehr da. Also jetzt im Bürokontext.
00:10:41: SPEAKER_01 Ja, es ist einfach die ganz normale Form von ich sage Hallo und ich sage Tschüss, wenn ich gehe.
00:10:49: SPEAKER_00 Nee, ich brauche das nicht. Also ich persönlich brauche das nicht. Ich muss auch nicht wissen, welche der Teammitglieder. jetzt noch was tun oder nicht. Das ist aber auch eine Sache, wie man mit Homeoffice umgeht und wie gut die Leute sich selbst organisieren können und kann ich ihnen vertrauen. Wenn ich weiß, die Aufgaben werden erledigt, ist mir das auch vollkommen Wurst, wann die das tun. Und dann den Geschirrspieler noch ein - und ausräumen, das Bad putzen. Hauptsache die Termine werden eingehalten, wenn man jetzt Kundengespräche hat, die sind erfolgreich oder man hat technische Gespräche, die sind erfolgreich. Man programmiert, dann kommt das raus, was man erwartet hat. Das sieht man ja am Daily am nächsten Tag. Und dann ist mir das auch völlig egal, wann die online sind. Ja.
00:11:30: SPEAKER_01 Dann ist es ja bei so einem Daily auch total egal, bin ich im Büro oder nicht?
00:11:35: SPEAKER_00 Grunde schon. Ja, irgendwo schon. Aber das hat jetzt vielleicht auch was mit der Art von Job, den ich habe, zu tun. Ich habe vor allem mit technischen Teams zu tun gehabt, auch in der Vergangenheit, die dann sehr stark verteilt waren an irgendwelchen Standorten. bundesweit, aber auch weltweit verteilt. Dann hast du noch Herausforderungen, Zeitzonen, Sprache, das kommt alles noch mit dazu. Aber nee, so ein Daily braucht man eigentlich nicht in einem Raum, obwohl ich das cool finde. Wenn man eh alle vor Ort hat, dann lieber ein Daily im Raum. Bin da Freund von.
00:12:12: SPEAKER_01 Der Mythos aus dem Homeoffice kann ich kein Team leiten. Wo ist dir dieser Satz beziehungsweise dieser Glaubenssatz schon mal begegnet?
00:12:21: SPEAKER_00 So direkt ist er mir, glaube ich, noch gar nicht begegnet. Mir ist er begegnet, Homeoffice funktioniert nicht. Ich werde hier nur beschissen die ganze Zeit. Die Mitarbeiter arbeiten nicht.
00:12:27: SPEAKER_01 werde hier nur
00:12:35: SPEAKER_00 Da musst du halt mit umgehen. Welche Ängste und Sorge stecken denn dahinter?
00:12:36: SPEAKER_01 Welche Ängste und Sorge stecken denn dahinter?
00:12:39: SPEAKER_00 Erstmal hast du kein Vertrauen. Du hast jetzt erstmal kein Vertrauen in dich selber, dass du Leute eingestellt hast, die vernünftig arbeiten können. Wir hätten ja schon mal das Thema ABC -Mitarbeiter, ja, dann stell die richtigen Leute ein. Wenn du da keine Macht drüber hast, sondern die Leute wurden dir eingestellt, das sieht man ja auch oft, dann musst du halt die Regeln klären, denke ich. Vertrauen. Und wenn es nicht funktioniert, halt nachfragen. Man muss es halt aufbauen.
00:13:07: SPEAKER_01 Man muss es halt aufbauen. Vertrauen ist eine große Grundvoraussetzung.
00:13:11: SPEAKER_00 Es gibt aber Konstellationen, wo ich zum Beispiel ... Wo Kreativität gefragt ist und auch da Teamwork. Und da finde ich Homeoffice zum Beispiel gar nicht schön. Also ich hasse Miroboards zum Beispiel. Ich finde die total widerlich. Ich weiß, viele arbeiten damit sehr gerne mit. Es sind aber einfach nur große weiße Leinwände auf einem kleinen Monitor. Ich kann das nicht leiden. Ich finde es schöner, dann große weiße Wände in einem Raum zu beschreiben. Zusammen sitzt man da, diskutiert und man fällt sich ins Wort und trägt Konflikte in so einem Raum aus. Das ist für mich ein kreativer Prozess. Der funktioniert für mich eher im selben Raum, nicht im Homeoffice. Geht es aber darum, abgegrenzte Aufgaben zu erledigen, dann finde ich Homeoffice eigentlich völlig okay.
00:14:01: SPEAKER_01 Warum funktioniert das bei dir in dem Raum? Vor Ort mit den Menschen und einer großen weißen Wand besser als Amiro Board im Homeoffice.
00:14:12: SPEAKER_00 Ich glaube, das ist so eine psychologische Komponente, dass man auch wirklich in einem Raum keine Schranken hat, also keine Grenzen dazwischen hat. Ich kann nicht mal eben die Kamera ausschalten und zur Toilette gehen, sondern ich sage, ich muss mal zur Toilette und dann macht man eine kurze Pause. Man ist so quasi im selben Boot. Und das führt in solchen Konstellationen einfach enger zusammen. Von daher mag ich das ganz gerne. Ich bin aber selber eh ein Freund von analogen Kreativitätstechniken. War schon immer so, auch wenn ich ein mega digitaler Mensch bin, habe ich immer ein Problem, wenn es um Kreativität geht. Ich kann sie besser auf dem Blatt Papier äußern. Ich nehme mir auch wirklich, wenn ich irgendwas konzeptioniere, ein Blattpapier und schreibe da drauf. Keine Ahnung, ich bin da auch einfach oldschool, aber ich habe es versucht, ich habe das noch nicht herausgefunden, wie ich es wirklich digital mache. Ich kann mich das auch total nachvollziehen.
00:15:00: SPEAKER_01 ich habe das noch nicht herausgefunden, wie ich es wirklich digital mache. Ich kann mich das auch total nachvollziehen. Mittlerweile nehme ich mir kein Blattpapier drauf, sondern spreche mit ChatGBT oder sowas und rede gleich drauf oder spreche es mir auf dem Handy als WhatsApp -Sprachnachricht oder keine Ahnung. Weil am kreativsten bin ich zum Beispiel, wenn ich spazieren gehe. Ja. So, dann kommen ja die besten Ideen und dann muss ich sie halt irgendwo platzieren.
00:15:12: SPEAKER_03 gleich drauf
00:15:23: SPEAKER_00 Ja, mache ich auch jetzt ein gutes Beispiel. Ich mache das im Fitnessstudio. Ich habe eine Zeit lang Podcasts gehört, irgendwelche Hörbücher, ganz laute Musik mit Kopfhörern. Mache ich jetzt alles nicht mehr im Fitnessstudio. Ich habe zwar mein Handy in der Hand, mache mir aber Notizen. Ich denke sehr viel nach. Also man hat ja da vielleicht so eine Stunde, eine Stunde, 20 Minuten Zeit. Ähm. Außer du machst Cardio. Aber, ähm. In der Zeit, das mache ich auch, da schreibe ich mir auch WhatsApp oder in Notion einfach, mache ich mir Notizen. Aber ich nehme sie dann danach, wenn ich dann zu Hause bin und nehme ein Blatt Papier und entwickle das weiter.
00:15:58: SPEAKER_01 Und ich erwische mich so oft, wenn ich jetzt einen kreativen Prozess mit jemandem online habe, der in seinem Büro sitzt, ich sitze in meinem Büro, dass es für mich schwierig ist, zu halten. Also ich lasse mich wesentlich da ablenken. drei Bildschirme vor dir und guckst mal, okay, dann kommt da irgendwie eine Notification, also eine E -Mail rein oder da eine Teams -Nachricht und so weiter und so fort.
00:16:16: SPEAKER_03 oder da eine
00:16:19: SPEAKER_01 Aber wenn du halt in einem Raum eingesperrt bist mit einem Ziel, etwas auszuarbeiten oder etwas zu entwickeln, wo du im besten Fall vielleicht auch bist, dann bin ich wesentlich mehr da.
00:16:31: SPEAKER_00 Ja, du bist fokussierter. Ja, das stimmt, weil du kannst dich dann mit allen im Raum auf ein Thema konzentrieren. Ich mag auch so eine, wenn es darum geht, entwickeln oder langfristige Sachen zu entwickeln, finde ich es auch gut, dass man was wie ein Campus hat, dass man wirklich mit den Leuten, die wichtig sind, an einen Ort fährt und das dort macht. Und dann wirklich, was weiß ich, drei, vier Tage sich zusammensetzt und von morgens bis abends zwar auf der Pelle hockt, sehr anstrengend, aber sehr, sehr produktiv. Aber das mit dem Fokus, finde ich, habe ich manchmal auch, aber dann sind die Meetings falsch, weil letztlich ist das eine Frage der, jetzt hat man diesen Meeting -Mythos, dann sind die Meetings nicht gut strukturiert, nicht gut moderiert. Wenn du den Fokus verlierst, ist es vielleicht auch nicht dein Meeting. Ja, also man muss sich, nicht jeder ist fürs Homeoffice auch geeignet, man muss sich halt gut selbst organisieren können. Also Vertrauen ist das eine, Chefs und Führungskräfte müssen Vertrauen haben, aber du musst dich auch wirklich massiv gut selber organisieren und gut selber. organisieren und strukturieren können. Und das alle. Ja, und dann ist es manchmal einfach besser im Büro zu sitzen.
00:17:45: SPEAKER_01 zu sitzen. Ja, da sagst du auch einen wichtigen Punkt. Also wir haben gesagt, warum hält dieser Mythos sich auch so hartnäckig aus dem Homeoffice? Funktioniert es nicht? Ist ja einmal das Thema so Vertrauen und Kontrolle, aber auch das Thema, wenn ich jetzt als Mitarbeiter, Kollege bin, nicht nur als Führungskraft, die Struktur, wie du gerade auch sagst. Also Fokus halten, aber auch die Struktur. Ich kenne so viele Geschichten, wo auch Menschen sagen, Mensch, Homeoffice tut mir A, nicht gut, weil erstens fehlen mir total die sozialen Kontakte, es fehlt mir einfach mal nach und rausgehen, es fehlt mir irgendwie gemeinsam Mittag zu essen,
00:18:16: SPEAKER_00 nach und rausgehen, es
00:18:17: SPEAKER_03 fehlt mir
00:18:19: SPEAKER_01 mit jemandem einfach mal auch zu sprechen, ohne dass es was mit einem Beruf zu tun hat, ja, oder berufliches Sparing zu machen, ja, wie schwierig ist das im Homeoffice, wenn du alleine sitzt, wenn du keinen hast, mit dem du gerade irgendwie so reden kannst. Ich meine, kannst du über Teams oder sonst was anrufen, kein Thema.
00:18:32: SPEAKER_00 Thema.
00:18:33: SPEAKER_01 Aber dann ist wieder die Hemmschwelle ja so groß. Nee, nee.
00:18:35: SPEAKER_00 Nee, nee. Ich habe letzte Woche, du hast mich vorhin gefragt, wie meine Woche war. Und ich hatte ein schönes Erlebnis die Woche. Und zwar ein Kollege, mit dem hatte ich die Woche wenig zu tun. Der rief mich dann irgendwann einfach an.
00:18:45: SPEAKER_03 Für Teams.
00:18:45: SPEAKER_00 Teams. Und ich war nicht sofort dran. Hab dann gesagt, was ist denn los? Worum geht's? War irgendwann 20 Uhr oder so zurückgerufen. Und er meinte nicht. Der hätte ich früh um 8 Uhr angerufen.
00:18:53: SPEAKER_01 Der hätte ich früh um 8 Uhr angerufen.
00:18:55: SPEAKER_00 Nee, der hat um 19 Uhr oder so angerufen. Also da hab ich gedacht, nee. Und ich weiß auch, wenn er online ist, kann ich ihn anders. Und ich fragte sowas los und er meinte einfach nur, ich wollte nur mal hören, wie es dir geht. Ich wollte eigentlich nur mal mit dir reden. Und das fand ich cool. Das hat mich richtig gefreut. Liebe Grüße, Kai. Fand ich gut. Und es ist vielleicht auch eine gute Art und Weise, zusammenzuarbeiten. Einfach mal den Hörer hochzunehmen. Und das ist ja genau das Gleiche, wie ins Büro reingehen und fragen, wie es einem geht. Wenn man jetzt lange nichts zu tun hatte miteinander und man sieht ihn auf dem Flur, dann fragt man auch mal nach.
00:19:28: SPEAKER_01 Aber wenn du halt Menschen siehst, fragst du halt viel schneller. Als wenn du sie halt nicht siehst. Ja, das stimmt. Wieder so eine visuelle Komponente dann dazu.
00:19:29: SPEAKER_00 Aber wenn du halt Menschen siehst, fragst du halt viel schneller.
00:19:34: SPEAKER_00 Ja, das stimmt. Wieder so
00:19:37: SPEAKER_00 Wir sind ja soziale Wesen. Also letztlich ist es fördert eine Gemeinschaft. Das ist ja irgendwie, wenn man in einem Raum ist, ich finde es schon schöner. Es gibt aber gute Beispiele dafür, dass auch Homeoffice funktioniert. Remote Work.
00:19:53: SPEAKER_01 Arbeitest du anders im Homeoffice? Arbeitest du effektiver im Homeoffice? Tiver im Homeoffice?
00:19:59: SPEAKER_00 Ja, pauschal kann man jetzt ja nicht sagen. Es kommt auf den Tag drauf an. Ich bin auch manchmal im Büro einfach mega effektiv. Manchmal nicht. Ich habe es auch schon gehabt. Freitags neige ich dazu, wenn ich im Büro war oder bin, keine Lust zu haben. Oder nicht mehr ganz so frisch zu sein. Und die Teammitglieder sind es auch nicht. Und dann erwische ich mich manchmal, dass ich einfach eine Stunde lang mit Kollegen rede. Über irgendwas. Und dann ist man ja nicht mega produktiv. Ich finde das nicht produktiv.
00:20:28: SPEAKER_01 produktiv. weil da würde ich sagen, psychologische Sicherheit, Vertrauen, Beziehungsebene.
00:20:32: SPEAKER_00 Die eigentliche Aufgabe einer Führungskraft.
00:20:32: SPEAKER_01 eigentliche Aufgabe einer Führungskraft.
00:20:35: SPEAKER_00 Ja, aber das muss ja nicht mal im Kontext Führungskraft sein, sondern ich halte ja dann vielleicht auch einfach, selbst als Führungskraft halte ich dann ja vielleicht Mitarbeiter davon ab, ihre Leistung zu bringen, ist vielleicht auch nicht so gut. Da ertappe ich mich manchmal. Das ist dann aber für soziale Gefüge natürlich gut, aber jetzt, um vielleicht Dinge fertig zu machen, nicht. Ich hatte es auch schon, dass man dann nacharbeiten musste und dann saß man freitags um 20 Uhr doch noch da, weil man ja... den Rest des Tages gequatscht hat. Und von daher kommt es darauf an. Ich bin sehr strukturiert im Homeoffice, aber nicht immer. Wenn ich müde bin, bin ich auch nicht so strukturiert, als wenn ich total fit bin. Aber ich würde von mir behaupten, dass ich ein sehr strukturierter Mensch bin. Und ja, vielleicht lag es auch an der Promotion. Ich habe relativ früh angefangen, im Homeoffice zu arbeiten, nämlich bei der Promotion. Das waren drei, vier Jahre, die ja quasi, ich war zwar in der Uni, war zwar in der Uni, Für Veranstaltungen und auch für Meetings. Aber ich war auch zu Hause und habe zu Hause dann strukturiert an meiner Arbeit gearbeitet. Und das hat ja auch keiner kontrolliert, ob ich da fertig werde. Sondern das war ja für mich. Eine Promotion schreibst du ja für dich selber. Und da dran zu bleiben, dich selbst zu motivieren, hat mir viel Methodenwissen gegeben, um dann... Hat vielleicht nicht jeder.
00:21:49: SPEAKER_01 Also bei mir ist es, ich mache auch so... ein, zwei, dreimal, es schwankt total, Homeoffice und ich wähle die Tage danach aus, wie viele Termine ich habe. Also wenn ich wirklich viele Termine habe, wo es keine Rolle spielt, ob man jetzt zusammen im Raum sitzt oder nicht, also ich sage Statusmeetings oder sowas, kann ich perfekt von zu Hause aus machen. Also ganz oft sind tatsächlich meine Homeoffice -Tage
00:22:14: SPEAKER_00 von zu Hause aus machen.
00:22:20: SPEAKER_01 komplett anders strukturiert als die Tage, die ich dann eben im Office bin, weil ich da wirklich mehr ins Gespräch gehe mit den Leuten, einfach an der Beziehungsebene arbeiten und Entwicklungsprozesse,
00:22:28: SPEAKER_00 an der Beziehungsebene
00:22:31: SPEAKER_01 kreative Entwicklungsprozesse dann tatsächlich habe. Und im Homeoffice, da bin ich eher für mich, da kann ich arbeiten. Also da habe ich das Gefühl, da bin ich sogar manchmal im Sinne von abarbeiten bei den Themen, die auf dem Schreibtisch liegen.
00:22:48: SPEAKER_00 produktiver, als wenn ich im Office bin,
00:22:49: SPEAKER_01 als wenn ich im Office bin, wo immer mal jemand reinkommt, wo du viel operative Themen im Sinne von Kommunikation irgendwie löst, wo du mal zu einer anderen Seite gehst, mit anderen Menschen, die nicht in einer Abteilung sind, ins Gespräch kommst, so eine abteilungsübertragende Themen dann auch klärst. Und im Homeoffice ist es wirklich okay. Meeting abarbeiten, Meeting abarbeiten, Meeting abarbeiten. Also von wegen Wäsche waschen und zwischendurch mal eine lange Mittagspause machen, ist tatsächlich weniger. Echt? Was total schade ist. Ja, das ist auch nicht gut.
00:23:22: SPEAKER_00 Was total schade ist. Ja, das ist auch nicht gut. Ich muss Mittagspause meinen Kalender eintragen, weil ich sonst zu Hause mir nie Mittag machen würde. Man muss ja was essen, man braucht Energie. Und deswegen habe ich eine Mittagspause. Die ist eingeplant, weiß auch jeder. Zwölf und eins ist daher den Mittag. Da kommt auch nichts. Ganz selten kommen da Termine rein. Dann mache ich mir Mittagessen. Dann esse ich das. Auch im Homeoffice. Das gehört für mich aber zu einer Struktur des Arbeitstages dazu. Ich bin manchmal ganz erstaunt, wenn ich dann quasi Feierabend mache.
00:23:52: SPEAKER_01 ich dann quasi Feierabend mache. Ich würde mal sagen,
00:23:54: SPEAKER_00 würde mal sagen, ich bin manchmal sehr erstaunt, wenn ich dann Feierabend mache, wie viel liegen geblieben ist im Haushalt. Ich kann das halt komplett ausblenden. Das ärgert mich manchmal. Manchmal hätten wir ja vielleicht auch die fünf Minuten noch mal gehabt, irgendwas wegzuräumen. Nee, mache ich dann nicht. Dann auch vielleicht mal ein Konfliktpotenzial in der Familie.
00:24:13: SPEAKER_01 Du warst auch den ganzen Tag zu Hause, hättest du da nicht mal die Wäsche machen können. Hättest du ruhig mal machen.
00:24:13: SPEAKER_00 warst auch den ganzen Tag zu Hause, hättest du da nicht mal die Wäsche machen können. Hättest du ruhig mal machen. Aber vielleicht ging es halt nicht. Ist auch egal, aber letztlich muss man sich strukturieren. Und im Büro übrigens auch.
00:24:24: SPEAKER_01 Und das finde ich, aber das, was ich gerade gesagt habe, du warst den ganzen Tag zu Hause, hättest du auch Wäsche machen können. Das heißt, du bist zu Hause und entweder hast du selber die Erwartungshaltung, dass du dann auch noch andere Themen schaffst, außer die Arbeit oder dein Gegenüber, mit dem du zusammenwohnst. hat die Erwartungshaltung, wenn du schon zu Hause bist und jetzt nicht Kinder oder sonst wen von A nach B gefahren hast,
00:24:46: SPEAKER_00 dann... Jetzt soll was machen können.
00:24:49: SPEAKER_01 Ja, aber ich bin ja arbeiten. Ja, aber du bist auch zu Hause.
00:24:52: SPEAKER_00 Ja, und es kommt noch dazu, dass manche Führungskräfte das ja auch denken. Du bist zu Hause, machst die Wäsche. Ist ja vielleicht auch nicht so. Ich denke, dieses Vertrauensthema ist aber auch ein großer Punkt. Es gibt eben auch Arbeitszeitbetrug. Ich möchte das ganz direkt ansprechen, weil es auch sehr einfach ist zu betrügen im Homeoffice. Und wenn du nicht vorher definiert hast, was erwarte ich jetzt von dir, wenn die Teamarbeit auch nicht so strukturiert ist, dass Homeoffice funktioniert, dann kann es natürlich sein, dass es Türen und Tore öffnet für Arbeitszeitbetrug. Und das führt dann dazu, dass natürlich Führungskräfte kein Vertrauen haben. Das heißt,
00:25:35: SPEAKER_01 heißt, was ist wichtig? Das wäre wichtig als Führungskraft. Teammitglied auch.
00:25:37: SPEAKER_00 wäre wichtig
00:25:40: SPEAKER_00 Deswegen finde ich die Dailies gut. Du hast es vorhin ganz am Anfang angesprochen. Da wird ja gesagt, was nehme ich mir für heute vor? Und das kannst du ja am nächsten Tag checken. Was hast du dir vorgenommen und hat das geklappt? Funktioniert natürlich nur bei hochgradig strukturierten Aufgaben. Aber das würde ich schon mal machen. Dass wirklich ein Daily dann einführt und sagt, wir treffen uns auf jeden Fall morgens zu einer bestimmten Zeit. was zu erreichen ist und was erreicht wurde, um genau das zu prüfen. Hast du gearbeitet? Und wenn es nicht funktioniert hat, dann müssen wir reden. Und dann funktioniert das mit dem Vertrauen. Es ist auch eine Bringschuld vom Chef, vom Vorgesetzten, dafür zu sorgen, dass das Arbeitsumfeld funktioniert. Und wirklich die Leute, die nicht mit Homeoffice klarkommen, auch rauszufiltern, können dann damit nicht arbeiten. Auch wenn das irgendwie total toll ist für sie und sie sich da total entspannen. Aber es geht ja darum, für das Unternehmen zu arbeiten. Am Ende kriegen die ja Geld dafür, um zu arbeiten, um eine Leistung für das Unternehmen zu erbringen und nicht um sich wohlzufühlen. Klingt jetzt hart, aber wenn es darauf ankommt, ist es ja genau das. Wer hat denn die Verantwortung am Ende, wenn der Insolvenzverwalter kommt? Nicht der Arbeitnehmer. Das hat dann der Unternehmensgesellschafter. Und der hat das Problem. Und der will natürlich dafür sorgen, dass das nicht passiert. Ist jetzt weit ausgeholt, aber letztlich sollte man das in dem Zuge auch erwähnen, dass das eben vorkommt. Und sich bewusst machen, wenn ich im Homeoffice arbeite, arbeite ich. Dann muss man sich wirklich bewusst machen. Und das ist dann eben keine Freizeit. Auch wenn du es gut kombinieren kannst. Und beim letzten Mal hatten wir ja auch fragmentierte Arbeitszeiten als Thema. Wenn du damit auch nicht klarkommst, dann ist es auch schwierig im Homeoffice. Dann musst du dich eben auch da strukturieren. Bis 16 Uhr oder von 9 bis 16 Uhr ohne Pause bin ich hier am Arbeiten. Ich richte mir auch ein Büro ein zu Hause und nicht, ich sitze in der Küche, am Küchentisch. Das wäre vielleicht auch ganz gut, dass man da auch ein Arbeitsumfeld hat, was Arbeiten ist, was Privatleben ist.
00:27:36: SPEAKER_01 Ich überlege gerade so zwei Fragen oder zwei Impulse. Also die eine Frage, denkst du, dass man mehr führen muss, wenn man zu 100 % Remote geht? Und der Impuls, der mir jetzt auch gerade noch kommt, ist, wenn ich jetzt Teammitglied, aber auch Führungskraft bin und ich bin zu 100 % Remote und das machen ja auch viele.
00:27:58: SPEAKER_01 Dass ich es schaffe, halt trotzdem einen Austausch zu haben, zwischen den Teammitgliedern oder zwischen anderen Menschen. Dass ich zur Mittagspause mich zum Spazierengehen verabrede oder mit jemandem zusammen zum Lunch gehe. Aber dass ich noch ein soziales Umfeld habe und nicht den ganzen Tag zu haufen und für mich alleine.
00:28:20: SPEAKER_00 Ja, es sind ja mehrere Sachen. Wenn du mit Teammitgliedern an einem Ort bist oder in der Nähe, dann kannst du dich ja auch verabreden mit Teammitgliedern. Ansonsten solltest du auch natürlich Sozialkontakte pflegen. Zum Mittagessen mache ich manchmal auch. Gehe ich mit ehemaligen Kollegen einfach essen. Oder mit immer der gleichen Gruppe einmal im Monat irgendwo essen. Warum nicht? Wenn das zeitlich irgendwie machbar ist, dann sollte man das machen, einfach um auch nicht zu vereinsamen im Homeoffice. Unbedingt.
00:28:44: SPEAKER_01 Unbedingt. Du kannst dich auch super schnell verlieren in einem Homeoffice. Du sagst ja, okay, dann habe ich heute einfach mal zehn, zwölf Stunden gearbeitet, weil du deinen Fokus so permanent dann auf die Arbeit legst und die Barriere jetzt nochmal aufzustehen, seinen Jogginganzug zu wechseln gegen andere Sachen und sich irgendwie zum Essen zu verabreden oder ein gutes Beispiel, wenn ich überlege, du bist in eine neue Stadt gezogen. und arbeitest dann zu 100 % remote. Wie kriegst du soziale Kontakte hin? Manchmal ist es ja auch aufgrund dessen, dass du in ein neues Team kommst, in eine neue Arbeitsumgebung, kriegst du ja, das war die Folge davor, kannst du ein freundschaftliches Verhältnis aufbauen, um integriert zu werden in dieses Umfeld, in dem du jetzt gerade neu reingekommen bist.
00:29:15: SPEAKER_03 Manchmal ist
00:29:30: SPEAKER_00 reingekommen bist. Ja, musst du anders organisieren. Aber es ist halt so, Die Frage ist, wo sind die anderen Teammitglieder? Wenn die alle in derselben Stadt sind, kriegst du es ja irgendwie hin, dass man sagt, wir gehen jetzt einmal essen. Wir haben eine schöne, jetzt bei einem meiner Kunden ist es so, dass immer wenn ein neues Teammitglied kommt, gibt es ein Abendessen. Und das finde ich eigentlich ganz cool. Dann geht das ganze Team essen.
00:29:54: SPEAKER_03 eigentlich ganz cool.
00:29:57: SPEAKER_00 Und das ist eigentlich eine schöne Tradition, weil dann lernt man denjenigen kennen. Also genau das, was du gerade gesagt hast. Man nimmt die Person auf als Team, unterhält sich ja privat. über Dinge beim Abendessen. Und das finde ich eigentlich ganz cool. So lernt man sich ja auch kennen. Und das ist eine schöne Tradition, die das Team entschieden hat, sich zu öffnen, neue Teammitglieder aufzunehmen, die dann aber natürlich vor Ort sind. Wenn das komplett remote ist, ist es noch schwieriger. Dann regionalisieren, dass man sich trifft.
00:30:22: SPEAKER_01 Dann regionalisieren,
00:30:25: SPEAKER_01 Und dann meine andere Frage, was magst du da drauf antworten? Muss man als Höhungskraft in 100 % Remote Teams mehr führen?
00:30:34: SPEAKER_01 Nee. Oder anders führen? Ja,
00:30:36: SPEAKER_00 Ja, anders, ja. Aber nicht mehr, doch nicht weniger.
00:30:40: SPEAKER_00 Nee, also ich finde es einfach anders. Und deswegen ist es auch wichtig, sich als Führungskraft weiterzuentwickeln. Wenn du vorher keine Remote -Mitarbeiter hattest, solltest du dich vielleicht damit beschäftigen, wie das funktioniert mit Remote -Mitarbeitern. Da gibt es ja Mittel und Wege. Du sagst, ja auch dieses morgendliche ins Büro kommen geht halt nicht. Mach es irgendwie anders. Nee, ist nicht mehr oder weniger führen, sondern richtig führen. Und dann ändert sich da gar nichts. Ist nur anders. Also ändert sich schon, aber inhaltlich und nicht mehr oder weniger.
00:31:08: SPEAKER_01 Also ändert sich schon,
00:31:12: SPEAKER_01 Wie schaffe ich es?
00:31:15: SPEAKER_01 Ich kenne die Antwort jetzt schon, aber ich möchte deine wissen. Wie schaffe ich es denn in 100 Pro -Teams? Also zum Beispiel, ich habe Teammitglieder einfach auf einem anderen Kontinenten sitzen. Vielleicht sogar noch zu einer anderen Zeitzone. Wie schaffe ich denn da Nähe, Distanz und auch Zugehörigkeit zu schaffen? Ja,
00:31:35: SPEAKER_00 das ist nochmal ein Problem. Aber das ist eigentlich auch cool, was ich gerne mache, ist, gerade wenn ich mit anderen oder mit Asiaten arbeite, China, die sind ungefähr gleich weit weg, die einen sind genauso weit vor und die anderen sind genauso weit hinterher in der Zeitzone, also um die sechs bis neun Stunden. Manchmal muss man Meetings zweimal machen. Die kriegst du nicht alle gleichzeitig in einen Raum. Das ist auch interessant. dich halt organisieren. Gott sei Dank kannst du die Videos heutzutage aufzeichnen,
00:31:55: SPEAKER_03 Die kriegst
00:32:02: SPEAKER_01 Gott sei Dank kannst du die Videos heutzutage aufzeichnen, ja.
00:32:04: SPEAKER_00 Mag ich gar nicht. Also ich weiß, dass das viele machen, finde ich überhaupt nicht gut. Also ich gucke es mir nicht an. Ich weiß nicht, wer sich wirklich die Videos, ich kenne einige, die tun es, aber eigentlich, keine Ahnung. Also ich gucke mir die nicht an, die aufzeichnen. Ich gucke mir aber die Zusammenfassung an.
00:32:16: SPEAKER_01 Ich gucke mir aber die Zusammenfassung an. Also die KE -Zusammenfassung. Ja, das ist was anderes. Das ist eine Zusammenfassung von Meetingen,
00:32:20: SPEAKER_00 Ja, das ist was anderes. Das ist eine Zusammenfassung von Meetingen, aber das ist nicht das Gleiche. Dann kann es mal sein, dass du Meetings zweimal machen musst, weil du holst dann die Asiaten ab, also die Chinesen. Und die Amerikaner. Und beide kommunizieren ja auch anders. Also das ist ja schon auch ein Skill in internationalen Teams. Musst du ja eh gucken, wie kommunizieren die einen, wie kommunizieren die anderen, wie kommunizierst du bei dem gut an oder nicht an. Die Deutschen sind ja immer sehr direkt. Das mögen Amerikaner nicht so gerne. Da musst du ja auch dann eine Verhaltensvarianz bringen. Und die hast du mit Remote Teams genauso, als wenn die jetzt an einem Ort sitzen würden. Und da musst du halt unterschiedliche Kulturen zusammenbringen, Zeitzonen. Es sind auch andere Dinge erlaubt. Ich will das ganz offen ansprechen. Wir hatten ein Serviceteam in Manila. Überwachung. Das ist in Deutschland nicht erlaubt, aber das ging da. Da konnte man sehen, was die machen an ihren Monitoren. Verrückt. Die mussten sich einloggen. Dann wurde gesehen, nutzen die Tools, die nicht erlaubt sind. Also wie irgendwelche fremden Webseiten aufrufen. Und dann konntest du sehr streng reporten. nicht erlaubt, aber dann nur zu einem bestimmten Prozentsatz und du konntest es tracken. Jetzt kriege ich ganz viel Hate wahrscheinlich, wenn das jetzt rauskommt, aber es gibt es auf der Welt. Und in Deutschland ist das nicht erlaubt. Deswegen funktioniert der Betrug auch ganz gut, wenn man das machen würde, weil es keiner kontrollieren kann oder darf. In anderen Ländern ist das normal. Für die war das gar kein Problem. Völlig normal, dass da jemand auf meinem Arbeitsplatz rechnet, dass da jemand kontrolliert, was ich mache. Und das ist auch da völlig akzeptiert gewesen. Das ist übrigens auch in den USA akzeptiert. Das ist ein relativ zivilisiertes Land. Da ist das genauso erlaubt. Aber eben hier in Deutschland nicht. Ich habe nur einen Punkt. Ich habe auch noch eine Klinghose vorhin erwähnt.
00:34:10: SPEAKER_01 habe auch noch eine
00:34:11: SPEAKER_00 vorhin erwähnt. Das ist Arbeit. Du ziehst dich auch um zur Arbeit. Das mache ich wirklich ganz bewusst. Ich habe vernünftige Klamotten an meinem Homeoffice -Arbeitsplatz an. Nicht nur obenrum, sondern eben generell.
00:34:30: SPEAKER_01 Das ist auch die Trennung zwischen privat und Beruf.
00:34:30: SPEAKER_00 Das ist auch die Trennung zwischen privat und Beruf.
00:34:33: SPEAKER_01 Ich habe tatsächlich andere Sachen an. Also kein Schlafzeug, aber ich ziehe mich bequemer an.
00:34:39: SPEAKER_00 Ja, das mache ich auch. Das definitiv.
00:34:39: SPEAKER_01 das mache ich auch. Das definitiv. Also ich habe manchmal auch einfach eine Sporthose an und dann ein passables T -Shirt oder sowas. Aber mit Sporthose würde ich jetzt nicht zur Arbeit gehen. Auch wenn ich mit dem Fahrrad gehe, ich ziehe mich dann halt auch.
00:34:50: SPEAKER_00 Auch wenn ich mit dem Fahrrad gehe, ich ziehe mich dann halt auch. Ich meine nur, dass man sich bewusst macht, man geht zur Arbeit, ob das jetzt im Homeoffice ist oder nicht.
00:34:55: SPEAKER_01 zur Arbeit,
00:34:59: SPEAKER_01 Und was ich aber noch ganz entscheidend finde, trotzdem nochmal zu verdeutlichen, also Homeoffice ist auf kein schlechtes und es ist auch in vielen Studien belegt, dass die körperliche Verfassung, psychische Verfassung und die Arbeitsleistung in hybriden Teams sogar noch besser ist, als wenn ich nur zu 100 Prozent eins von beiden habe. Und ich mache ja wie gesagt Homeoffice aus dem einen Grund auch ganz gerne, dass ich dann wirklich Fokuszeit habe, wo ich weniger abgelenkt bin. Und B aber auch, weil ich mir einfach mal eine Stunde Zeit erspare, zur Arbeit hinzufahren.
00:35:36: SPEAKER_00 Ja, das ist ein großer Punkt, glaube ich, für viele auch in großen Ballungszentren, die dann mal über eine Stunde dann ins Büro fahren. Ja, ja, ja, das stimmt. Ist schon wichtig. Funktioniert, Homeoffice funktioniert ja auch. Du sagst immer Fokus. Aber auch empfehlen, sich Gedanken zu machen, im Büro Fokus zu haben. Ich muss da Musik hören. Also ich bin jemand, der kann mit Musik arbeiten. Gibt es auch Menschen, die es nicht können. Aber ich habe Kopfhörer auf. Dann wissen auch alle, wenn ich Kopfhörer auf habe, bin ich im Tunnel. Und dann hat mich auch keiner zu stören. Und das klappt auch, keiner zu stören. Und das klappt auch im Büro.
00:36:14: SPEAKER_00 Ich habe im Homeoffice übrigens auch sehr laut Musik an. Ich bin froh, dass keiner im Haus ist.
00:36:19: SPEAKER_01 Was hörst du da so?
00:36:21: SPEAKER_00 Ach, meistens irgendwie Techno -Zeug. Also ja, Trance, wenn ich mich konzentrieren muss. Oder Klassik.
00:36:30: SPEAKER_01 Löst das Unterschiedliches bei dir aus an Kreativitätsstufen, die Musik?
00:36:34: SPEAKER_00 Das tut es ja sowieso. Nachweislich ist es ja so, wenn du jetzt aggressive Musik beim Autofahren hörst, fährst du auch aggressiver, hörst du irgendwas Beruhigendes, fährst du auch beruhigender. Und so ist es auch meines Erachtens beim Arbeiten. Also nach Lust und Laune, wenn ich mich motivieren will und bin gerade wirklich im Fokus, im Tunnel, Brauche ich so Musik, die man wahrscheinlich zu einem Workout nehmen würde oder zum Laufen? Lese ich aber was, arbeite mich in irgendwas ein, mag ich eher ruhigere Musik.
00:37:03: SPEAKER_01 Wahnsinn. Also Musik geht bei mir gar nicht.
00:37:06: SPEAKER_00 Nee, ich brauche das. Ich kann auch Videos nebenbei gucken.
00:37:06: SPEAKER_01 ich brauche das. Ich kann
00:37:08: SPEAKER_00 auch Videos nebenbei gucken. Darf ich auch gar keinem laut sagen, aber manchmal muss ich auch nebenbei was gucken.
00:37:13: SPEAKER_01 Gut, dass du keine Arbeitsüberwachung hast auf deinem Laptop.
00:37:16: SPEAKER_00 Nö, ich würde das offen ansprechen. Gerade bei Sachen wie Buchhaltung. Ich hasse Buchhaltung. weil das einfach so stumpf ist. Entschuldige. Für mich ist das stumpf und da muss ich was gucken nebenbei. Also gerade hier so US -Steuern, wenn ich die mache, das ist sowas von stumpf. Und so ein Ding, sozialer Kontakt, da redet ja einer mit mir. Vielleicht ist das sowas. Und dann gucke ich irgendeine dämliche Serie, wo es nicht wichtig ist, dann binche ich da irgendeine Serie runter. Ja,
00:37:42: SPEAKER_01 okay, das verstehe ich. Und dann?
00:37:44: SPEAKER_00 dann?
00:37:45: SPEAKER_01 Ich habe noch ganz viele Fragen mitgebracht, aber wir sind schon.
00:37:48: SPEAKER_00 schon.
00:37:48: SPEAKER_01 Wir müssen uns den Ende nähern. Vielleicht hören wir mit der Beantwortung der Frage auch,
00:37:50: SPEAKER_00 Vielleicht hören
00:37:52: SPEAKER_01 der Beantwortung der Frage auch, wenn du drei Tipps geben müsstest für skeptische Führungskräfte zum Thema Homeoffice, hybrides Arbeiten, Remote Arbeiten, welche wären das?
00:38:08: SPEAKER_00 Die Frage ist, wie viele Vorkenntnisse hat die Person? Also, warum ist man skeptisch? Wurdest du jetzt zum Beispiel betrogen und das ist nachweislich so, dann kann ich das komplett nachvollziehen, verstehen, dass jemand skeptisch ist und sagt, ihr kommt jetzt alle wieder ins Büro, ich möchte kein Homeoffice mehr. Und der Tipp wäre da an der Stelle, okay, mach es, dann gibt es kein Homeoffice, weil das Vertrauen nicht da ist. Und dann kommen wir zurück zu jemandem, der es noch nie eingeführt hat.
00:38:38: SPEAKER_03 der es noch
00:38:43: SPEAKER_00 Du musst Vertrauen in deine Mitarbeiter aufbauen. Also das ist der generellere Tipp, zu sagen, wenn sie, müsst ihr eine Form der Zusammenarbeit finden, aber vertraue deinen Mitarbeitern, dass sie dort ihre Leistung bringen. Und kontrolliere das dann natürlich, wenn du das Gefühl hast, das ist nicht so, dass das Nonplusultra, was da als Ergebnis rauskommt, dann müsst ihr miteinander reden. Während die Kommentare nicht unterbrechen.
00:39:10: SPEAKER_01 Weil du gesagt hast, also auf der einen Seite sagst du ja, Selbstreflexion wäre eigentlich schon der Tipp. es dann her, dass es dich triggert mit dem Ansatz. Du meinst, wieder zurück ins Büro, da würde ich ein bisschen einschreiten und ich würde sagen, okay, dann guck mal,
00:39:25: SPEAKER_01 mal, wie ist es jetzt wirklich, der da irgendwie laut schreit und wie kannst du es anders lösen, weil das finde ich schon sehr krass zu sagen, nur weil ich jetzt ein Problem habe, weil ich früher verletzt worden bin oder schlechte Erfahrungen gemacht habe, müsste ich jetzt drunter leiden. Ich glaube, manchmal geht das auch gar nicht, wirklich alle zurück wieder ins Büro zu bekommen. Weil die Teams jetzt so weit verteilt sind, deutschlandweit, international.
00:39:52: SPEAKER_00 Kommt drauf an. Kommt drauf an,
00:39:55: SPEAKER_01 wenn du einen Standort hast.
00:39:56: SPEAKER_00 einen Standort hast. Auch mal ein banales Beispiel. Du hast ein Office in unserer Stadt, das kostet Geld.
00:40:03: SPEAKER_01 Und steht leer. Und steht leer,
00:40:04: SPEAKER_00 Und steht leer, aber es ist auch bescheuert. Also machst du es kleiner. Oder du sagst, ich hole alle zurück. Also es kommt halt drauf an. Und ich finde auch nicht, dass man da irgendjemanden bestraft. Sondern wenn es nicht funktioniert hat, nachweislich nicht. Ja, dann funktioniert es nicht. Entweder schmeißt du den Mitarbeiter raus, das ist auch kein Bestrafung. Oder die Führungskraft.
00:40:17: SPEAKER_03 kein Bestrafung. Oder die Führungskraft.
00:40:18: SPEAKER_00 Nö, sehe ich gar nicht so. Weil das wird ja irgendeinen Grund haben. Ich meine wirklich Arbeitszeitbetrug, das ist nicht Führungskraft. Der Mitarbeiter hat in dem Fall Betrug begangen. Und dann finde ich das in Ordnung zu sagen, es kommt für mich jetzt nicht mehr in Frage. Ihr kommt jetzt erstmal alle wieder ins Office zurück. Oder du bist nicht mehr dabei. Das ist ja auch die zweite Konsequenz. Aber vielleicht weiß man ja, dass die Person im Office arbeiten kann, aber nicht remote. Und dann würde ich die zurückholen.
00:40:42: SPEAKER_01 Vielleicht reicht es ja auch schon, die eine Person zurückzuholen.
00:40:44: SPEAKER_00 Okay, das ganze Team wäre rigoros. Aber selbst das würde ich dann diskutieren.
00:40:50: SPEAKER_01 Dann musst du als Führungskraft auch jeden Tag das kontrollieren.
00:40:54: SPEAKER_00 Selbstverständlich musst du das vorleben als Führungskraft. Dann bist du auch im Büro. Oder bist unfähig, mit Remote -Workern zu arbeiten. Musst du auch selbst reflektieren. Deswegen meine ich, die Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Wenn das vorgekommen ist, dass du da bedrohen wurdest, hol die Leute zurück.
00:41:11: SPEAKER_01 Also Tipp Nummer eins, Selbstreflektion. Und Vertrauen.
00:41:16: SPEAKER_00 Und die Zusammenarbeit so strukturieren und organisieren, dass man diese Checkpoints hat, zu sehen, ich kann dir vertrauen, weil die Arbeitsergebnisse kommen ja. Wir arbeiten an Dingen zusammen. Dass vielleicht auch Meetings gut strukturiert sind, dass die alle ein Ziel haben, dass die richtigen Leute eingeladen sind. Und nicht da rumquasseln, zu Hause sitzen und rumquasseln. Ja.
00:41:38: SPEAKER_02 Ja.
00:41:38: SPEAKER_00 Das bringt es halt dann auch nicht. Aber das hätte man im Büro auch. Ja. Gut strukturieren.
00:41:44: SPEAKER_03 Gut strukturieren. Ja. Sehr gut.
00:41:46: SPEAKER_00 Aber auch Mitarbeiter sollten sehr selbstreflektierend,
00:41:52: SPEAKER_00 wie soll ich sagen, also sollten Selbstreflektion haben und drüber nachdenken, ob Remote Work für sie was ist, wenn du dich dabei ertappst, dass du dann eben doch die ganze Zeit sauber machst und so und das vielleicht als Haushaltstag siehst.
00:42:06: SPEAKER_00 Ist auch nicht richtig.
00:42:09: SPEAKER_01 Braucht es auch recht. Also ich hänge immer noch dran, dass Führung muss dann anders gelebt werden, wenn du halt wirklich remote führst. Du brauchst, also wirklich, wenn du ja vorher den Kollegen auch nicht kennst, nicht so eine Beziehungsebene hast und dir auch die Funktion fehlt, also selbst wenn du Checkpoints hast, kannst du ja bis zu einem gewissen Grad, ehe du dahinter kommst, was wirklich passiert. Weißt du, wie ich meine? dauert es ja auch erstmal eine Zeit. Also es braucht nochmal ein ganz, ganz anderes Feingefühl. Oder eine andere Struktur. Und das ist schon echt herausfordernd. Also ich hatte mir auch mal ein paar Jobs angeguckt, wo ich auf der Suche war und ich habe alles abgelehnt, was 100 % remote war. Weil ich gesagt habe, nee, also das, da sprechen so viele Sachen mit mir, wo ich sage,
00:43:02: SPEAKER_00 Aber das wird die Zukunft sein, Franzi.
00:43:03: SPEAKER_01 das wird die Zukunft sein, Franzi. Es werden auch viele,
00:43:05: SPEAKER_00 Es werden auch viele, gerade wenn Homeoffice erlaubt ist, wird es auch passieren, dass einfach deutsche Mitarbeiter, weil sie sehr teuer sind, durch ausländische Mitarbeiter ersetzt werden. Weil du kriegst das ja auch organisiert, das können ja auch Europäer sein, das ist ja dann rechtlich sogar komplett einfach, aber es können eben auch aus Drittländern sein und dann ist die Zusammenarbeit remote. Funktioniert sowieso. Wenn du dich als Fügungskraft dann darauf konzentriert hast und das kannst, ein Team zu führen, multisprachlich ein internationales Team zu führen, was remote arbeitet, dann ist es auch einfach, dann deutsche Mitarbeiter zu ersetzen. Warum sollten das nicht auch ausländische Mitarbeiter genauso gut können? Und deswegen sollte man sich selber immer gründlich auch Gedanken machen als Arbeitnehmer. Bringe ich meine Leistung jetzt hier im Homeoffice oder bringe ich sie nicht? Dann bist du ja dann auch austauschbar.
00:44:01: SPEAKER_03 So viele. Ja,
00:44:03: SPEAKER_00 und ganz viel Hate -Wertig abkriegen. Ich helfe dir.
00:44:07: SPEAKER_01 dir.
00:44:08: SPEAKER_00 Ist mich auch gleich okay. Ich helfe dich nicht.
00:44:10: SPEAKER_01 dich nicht. Ich sage, ich helfe dir. Ja,
00:44:15: SPEAKER_00 Supervision und so machen wir dann später.
00:44:19: SPEAKER_01 Wieso denkst du das?
00:44:21: SPEAKER_00 Weil das, glaube ich, genauso wie Dienst nach Vorschrift ein Thema ist, was einfach ganz viele Leute aufregt. In die eine oder in die andere Richtung. Ich bin Freund von Homeoffice. Ich mag Homeoffice. Bin auch ein Freund von Remote Work. Aber man muss halt sich klar machen, was sind die Konsequenzen. Und das ist eben im internationalisierten Arbeitsumfeld eben auch die Konsequenz, dass deutsche Arbeitsplätze ersetzbar sind. Warum soll ich nicht einen Inder einstellen, der genauso gut ist wie ein Deutscher? Ob ich jetzt mit dem telefoniere oder mit dem anderen, das macht ja keinen Unterschied. Und der ist auch noch günstiger, weil seine Lebenshaltungskosten dort vielleicht etwas günstiger sind. Für das, was ich ihm zahle, ist er da vielleicht sogar gut bezahlt. Und da machen sich Arbeitgeber auf jeden Fall Gedanken drum.
00:45:14: SPEAKER_00 wurden auch ganz oft wieder zurückgeholt, weil es nicht funktioniert hat. Aber ich, wie gesagt, bin an sich Freund von Homeoffice. Man muss bloß in beide Richtungen auch dafür sorgen, dass es funktioniert.
00:45:26: SPEAKER_01 Also Mythos, aus dem Homeoffice kann ich kein Team... Kannst du.
00:45:29: SPEAKER_00 du.
00:45:30: SPEAKER_01 Nur anders. Musst du ja auch.
00:45:31: SPEAKER_00 anders. Musst du ja auch. Wenn du aus dem Homeoffice als Führungskraft kein Team leiten kannst, hast du keine gute Führungskraft.
00:45:38: SPEAKER_01 Ja. Ich finde das so spannend. Kat, jetzt noch so als Abschluss. Impuls, ja, nach 40 Minuten. Aber es gibt ja jetzt so viele Firmen, die zur Präsenzmentalität gegangen sind und da würde mich total interessieren, ob die Führungskräfte eigentlich auch immer präsent sind. Und damit enden wir.
00:46:00: SPEAKER_00 Ja, wir sollten vielleicht die Hörer nochmal, jetzt ganz zum Schluss, wenn du bis jetzt durchgehalten hast, noch zuzuhören, halt mal einen Kommentar drunter, wie deine Meinung zum Homeoffice ist, wie du... was du erlebt hast vielleicht im Homeoffice. Vielleicht hat es funktioniert, was nicht. Was sind die Sachen, wie strukturierst du dich? Und dann die letzte Frage, die Franzi gerade auch gestellt hat. Gehen die Führungskräfte auch aus dem Homeoffice zurück ins Büro?
00:46:22: SPEAKER_01 Ja. Und was könnt ihr heute oder morgen tun, um das Vertrauen zu stärken?
00:46:27: SPEAKER_00 Schreibt es unter Spotify direkt in die Kommentare. Bei YouTube direkt in die Kommentare. Schreibt uns, wir antworten auch. Wenn es nicht zu viel ist.
00:46:38: SPEAKER_01 Nein, machen wir. Wir haben uns das vorgenommen.
00:46:40: SPEAKER_00 Ja, genau. Danke fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal und tapfer bis die 50 Minuten hier halt durchgehalten.
00:46:41: SPEAKER_01 Danke fürs Zuhören.
00:46:46: SPEAKER_01 Oh Mann.
00:46:49: SPEAKER_01 Das war Karriere ist kein Ponyhof. Von und mit Franziska und Sebastian.
00:46:51: SPEAKER_00 Von und mit Franziska und Sebastian. Vielen Dank fürs Reinhören. Wir hören uns nächste Woche Mittwoch früh am Morgen wieder.
00:46:55: SPEAKER_01 hören uns nächste Woche Mittwoch früh am Morgen wieder.
00:46:58: SPEAKER_00 Wenn es heißt, wir decken Unternehmensmythen auf. Für alle, die ihren eigenen Weg gehen und nicht auf dem Ponyhof stehen bleiben wollen.
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