Der Gute-Chefs-sind-Freunde-Mythos: Freundschaft oder Professionalität?

Shownotes

In dieser Folge nehmen wir uns dem Mythos an: Muss eine gute Führungskraft auch ein guter Freund sein? Wir sprechen ehrlich über eigene Erfahrungen, Rollenkonflikte und den schmalen Grat zwischen Kollegialität und professioneller Distanz. Dabei diskutieren wir, wie viel Nähe im Team gesund ist, wann sie zum Problem werden kann – und warum Empathie nicht mit Freundschaft verwechselt werden sollte. Wir greifen Studien, persönliche Beispiele und Tipps für den Alltag auf. Am Ende bleibt die Frage: Funktioniert echte Freundschaft zwischen Chef und Team – oder ist das nur eine schöne Illusion?

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00:00:05: SPEAKER_00 Hallo Franzi. Hallo Sebastian.

00:00:06: SPEAKER_01 Sebastian. Frag mich jetzt nicht,

00:00:07: SPEAKER_00 Frag mich jetzt nicht, wie es mir geht. Ich hatte es auch der Zunge.

00:00:08: SPEAKER_01 Ich hatte es auch der Zunge.

00:00:11: SPEAKER_00 Vielleicht für alle, die jetzt zuhören und die Frage nicht verstehen. Ich war gestern auf einer Geburtstagsfeier, liebe Heike, war sehr schön. Ja, und es war sehr spät und wir waren, glaube ich, um zehn heute verabredet und da lag ich noch im Bett, was mir sonst nicht passiert. Aber jetzt nehmen wir auf, ein paar Stunden später klappt es ja jetzt. Mir geht es auch wieder gut. Ich war einfach nur müde.

00:00:33: SPEAKER_01 Das ist richtig schön, dass es eine schöne Feier war.

00:00:35: SPEAKER_00 Ja, die war wirklich gut. Wie cool das ist,

00:00:36: SPEAKER_01 cool das ist, wenn die Menschen einfach so zusammenkommen, oder? Und dann hat man so viel Spaß, dass man gar nicht auf die Uhr guckt und denkt... Ja,

00:00:39: SPEAKER_00 viel Spaß,

00:00:43: SPEAKER_00 und das Motto war ganz cool. War ja eine Beachparty und war zwar jetzt nicht so warm, aber war irgendwie cool. Hat echt Spaß gemacht.

00:00:50: SPEAKER_01 Ich bin total dafür und ich denke mal, alle Zuhörerinnen hier auch. Verlink doch mal ein Foto! Von der Beat -Party? Mit welchem Outfit du gekommen bist?

00:00:55: SPEAKER_00 der Beat -Party? Mit welchem Outfit du gekommen bist? Sehr einfach. Ich habe einen Bademantel übergeworfen und eine Badehose angezogen. Es war wirklich sehr einfach.

00:01:04: SPEAKER_02 Es war

00:01:06: SPEAKER_00 Im Laufe des Abends wurde es zu warm mit mich umgezogen, aber so bin ich dahin gegangen. War echt lustig. Gut.

00:01:15: SPEAKER_00 Franzi, das Thema heute ist auch spannend, denn du bist der Chef und du hast Mitarbeiter.

00:01:16: SPEAKER_02 Thema heute

00:01:21: SPEAKER_00 bist der Chef und du hast Mitarbeiter. Und ich würde gerne wissen,

00:01:26: SPEAKER_00 bist du auch Freund für deine Mitarbeiter? Oh, spannend. Darum geht es heute.

00:01:30: SPEAKER_01 Oh, spannend. Darum geht es heute.

00:01:33: SPEAKER_00 Und darüber möchte ich mit dir heute sprechen.

00:01:43: SPEAKER_00 sprechen über Aufstieg und Ausbrennen,

00:01:47: SPEAKER_01 Herkunft und Haltung und warum Leistung oft nicht reicht.

00:01:50: SPEAKER_00 Für alle, die ihren eigenen Weg gehen und nicht auf dem Ponyhof stehen bleiben wollen.

00:01:59: SPEAKER_00 Ja, du kennst sicher das Gefühl, wenn so die Grenzen zwischen Chef und Freund so ein bisschen verschwimmen. Und heute wollen wir mal gucken, was hinter die Mütter steckt. Ein guter Chef muss ein guter Freund sein. Oder kann ein guter Chef wirklich ein Freund sein? Das ist eigentlich der Mythos. Und das wollen wir uns heute mal angucken oder anhören. Und Franzi, hast du schon mal eine Situation erlebt, wo du als Chefin auf einmal zur Freundin wurdest? Ja.

00:02:30: SPEAKER_00 Und ist das gut gegangen? Ich hänge gerade erst mal an dem Definitionsbegriff.

00:02:31: SPEAKER_01 das gut gegangen? Ich hänge gerade erst mal an dem Definitionsbegriff.

00:02:35: SPEAKER_00 Ja.

00:02:36: SPEAKER_01 Weil ich würde mich nicht als Chef oder Chefin bezeichnen, sondern als Führungskraft. Und das gibt dem Ganzen, glaube ich, einen ganz anderen... Basishintergrund, weil das Wort Führung ja schon sagt, okay, du führst dein Team in die Richtung, wo die Vision hingeht. Und du führst jeden Einzelnen ganz individuell. Und somit habe ich jetzt schon meine Antwort darauf, wie ich das jetzt mache. Ja, teilweise bin ich Freund. Teilweise bin ich sehr nahbar. Teilweise, also es ist erstmal Grundvoraussetzung, ich mag halt Menschen. Und somit interessiere ich mich für den Menschen. Und somit weiß ich auch, was die am Wochenende gemacht haben. Und ich erzähle auch, was ich am Wochenende gemacht habe.

00:03:13: SPEAKER_02 Und somit weiß

00:03:16: SPEAKER_02 gemacht habe.

00:03:17: SPEAKER_01 Die klassische Definition von Chef, ich war auch schon mal Chef. Am Anfang meiner ersten Führungsposition war ich auch Chef. Weil A, habe ich gelernt, trenne privat und beruflich. Ich habe es vorgelebt bekommen, trenne privat und beruflich. Ich wusste nicht, ob mein Chef damals Kinder hat. Ich wusste nicht, was der am Wochenende gemacht hat. Der hat mich auch nie gefragt. Also das war das, was mir vorgelebt bekommen worden ist. Wo ich dachte, okay, das ist richtig.

00:03:34: SPEAKER_00 wusste nicht,

00:03:43: SPEAKER_01 Und ich kann dir gar nicht mehr genau sagen, muss ich darüber nachdenken, wann der Umschwung war. Also mit Wachstum meiner Führungsverantwortung und auch mit dem Alter, was ich dann erreicht habe und dass ich mich mit dem Thema beschäftigt habe, was für ein Mensch und was für eine Führungskraft möchte ich eigentlich sein, war das Für mich ganz klar, ich will gar nicht mehr so eine Abgrenzung hinkriegen, weil sonst habe ich ja das Interesse eigentlich gar nicht. Also ist jetzt nur meine subjektive Wahrnehmung, so wie ich das für mich lebe. Und mich interessiert das.

00:04:16: SPEAKER_00 Aber ist denn für dich zu wissen, was jemand privat am Wochenende macht, gleich Freundschaft?

00:04:22: SPEAKER_01 Nö, nee. Das ist dann wirklich Zeigen von Interesse und dass man halt einen gemeinsamen Aufhänger hat und dass man halt mal, ich sag mal so, Smart Talk an der Kaffeemaschine macht. Einfach... dieses Thema Vertrauensverhältnis und Beziehungsebene aufzubauen.

00:04:35: SPEAKER_00 Ja, das finde ich, da gehe ich mit. Das versuche ich auch immer, das fällt mir nicht immer leicht, aber da gehe ich mit. Aber das ist für mich ja noch nicht Freundschaft. Also man ist zwar freundlich, aber ist ja nicht wirklich Freundschaft.

00:04:43: SPEAKER_01 Also man ist

00:04:46: SPEAKER_01 ja nicht wirklich Freundschaft. Ja, okay, dann hast du recht. Dann möchtest du da drauf hinaus. Ja, dass du wirklich jemanden mit in dein Leben quasi reinnimmst,

00:04:49: SPEAKER_00 Ja, dass du wirklich jemanden mit in dein Leben quasi reinnimmst, privat deine Kinder kennt, deinen Mann kennt, deinen Mann kennt.

00:04:57: SPEAKER_02 Ja.

00:04:57: SPEAKER_00 Gut zusammen grillen macht man auch so, vielleicht mal in den Urlaub fährt. Also wirklich Freundschaft.

00:04:58: SPEAKER_02 zusammen grillen

00:05:02: SPEAKER_00 Und hattest du das schon mal, dass du, dann nicht Chefin, aber Führungskraft? Da fällt mir eine Person ein,

00:05:06: SPEAKER_01 Da fällt mir eine Person ein, die Sarah, die hatte ich schon mal erwähnt, was mein Buddy war damals. Aber ansonsten ist es eher so,

00:05:16: SPEAKER_01 also wo ich noch keine Führungskraft war, war es einfacher, Freundschaften im Arbeitsleben zu finden und die zu pflegen.

00:05:28: SPEAKER_01 Also erstens ist es ja das Thema der Hierarchie, wo es auch besser ist,

00:05:34: SPEAKER_01 auch besser ist, sich voneinander abzugrenzen, weil man ja manchmal auch Entscheidungen trifft.

00:05:43: SPEAKER_01 Und ich glaube so, also Freundschaft bedeutet für mich auch, also ich habe ja mein Inner Circle und wer jetzt in mein Inner Circle kommt, das ist wirklich dann sehr ausgewählt. Weil die wenige Zeit, die ich habe für Freundschaft, die möchte ich auch intensiv legen. Und das heißt, da sind da Menschen drin, denen ich etwas Gutes geben kann, die mir aber auch etwas Gutes geben können. Und mein Inner Circle ist gesättigt, rein theoretisch. Außer da kommt wirklich noch eine Person, und das passiert immer mal wieder, das ist vielleicht auch so falsch, die ich in diesen Inner Circle, diesen Freundschafts -Zirkel einlasse. Aber das passiert bei Weiden jetzt nicht mehr so schnell, wie es damals war, als ich 18, 19, 20 war und mit weniger Verantwortung durchs Leben gegangen bin.

00:06:23: SPEAKER_00 Ich hatte mal einen Chef, der war auch eine Führungskraft, aber ich sage auch immer Chef, für mich ist das ein Unterschied. Es war ein Vorwärter und der hat immer von Frohlegen gesprochen, was ich ganz cool fand, weil er war auch genauso gesehen wie du, nämlich dass man sich auch für denjenigen interessiert, dass man... auch durchaus Privatsachen kennt, aber man ist nicht Freund. Aber Frohlege fand ich cool als Mischung zwischen Freund und Kollege. Und das grenzt dir aber nochmal ein bisschen was ab. Also du bist nicht direkt freundschaftlich verbunden, aber du bist positiv verbunden im Team, interessierst dich füreinander. Man hat sich auch durchaus dafür interessiert, ob es den Kindern gut geht und so. Er war jetzt nicht direkt Freund und das fand ich als Begriff irgendwie ganz cool. Total,

00:07:10: SPEAKER_01 fand ich als Begriff irgendwie ganz cool. Total, ich überlege jetzt auch gerade so aus meinem letzten Arbeitsumfeld, da sind so auch ein, zwei Teammitglieder dabei gewesen, wo ich dachte, ja Mensch, hätte man, also wäre ich nicht deren Vorgesetzte, dann könnte da eine freundschaftliche Ebene draus passieren. Aber du, also ich zumindest passe ja auch auf, dass ich nicht im Team jemanden bevorteile, weil ich mit ihm befreundet bin. Ja. Ich habe es aber auch schon ein-, zweimal gehabt, dass dann, nachdem ich dann eben das Unternehmen verlassen habe, woanders hingegangen bin, dass der Kontakt dann trotzdem noch da geblieben ist und danach dann eine Freundschaft entstanden ist. Aber dann war ich kein Vorgesetzter. Ich versuche ja auch immer zu den Mitarbeitern, auch immer zu den Mitarbeitern dann irgendwie eine professionelle Distanz herzustellen und auch zu lassen.

00:07:44: SPEAKER_00 ist. Aber dann war ich kein Vorgesetzter. Ich versuche ja auch immer zu den Mitarbeitern, auch immer zu den Mitarbeitern dann irgendwie eine professionelle Distanz herzustellen und auch zu lassen. Also ich muss mich nicht siezen, aber ... Zu persönlich, zu privat soll es dann irgendwie, finde ich zumindest, nicht werden, weil man im Zweifelsfall jemanden kündigen muss, jemanden kündigen muss, jemanden negativ bewerten muss, weil irgendwas nicht in Ordnung war. Und das fällt mir, glaube ich, immer schwerer, wenn man wirklich eng verbunden ist oder man hat das vorher geregelt. Aber wenn jemand eingestellt wird, sich zu einem Freund entwickelt, kann das natürlich schwerer werden. Aber ich habe genau das Gleiche jetzt zu Mitarbeitern, eine gute Beziehung.

00:08:26: SPEAKER_01 werden.

00:08:31: SPEAKER_00 wenn sie dann das Unternehmen verlassen haben, zu anderen gegangen sind oder so, löst sich das wieder so ein bisschen auf.

00:08:37: SPEAKER_01 Ja, ja. Und ich glaube, es ist tatsächlich einfacher, eine Freundschaft im Arbeitskontext zu entwickeln, wenn es in unterschiedlichen Fachbereichen passiert. Also ich würde jetzt mal sagen, so in meiner Peergroup, also in mehreren Führungskräften dann, wo du halt keine spezielle Abhängigkeit hast. Weil mit einem Teammitglied hast du eine spezielle Abhängigkeit. Ich bin als Führungskraft abhängig von dem Teammitglied, das Teammitglied ist von mir abhängig. Und das ist ja schon, so soll eine Freundschaft nicht sein, dass du in einer Abhängigkeit stehst.

00:09:07: SPEAKER_00 Ja, stimmt. Aber man kann das ja wahrscheinlich dann regeln, dass wenn man das wirklich professionell, wenn man gut befreundet ist und das professionell auf beiden Seiten, dann kann man auch jeweils dann Konfliktsituationen verstehen. Weil ich glaube, da wird es dann zu einem Problem, wenn man befreundet. Da kann es zu einem Problem werden, wenn man befreundet ist. dass genau in der Situation, wenn es zu Konflikten kommt, halt eine Freundschaft kaputt gehen kann und das will man ja vielleicht auch nicht.

00:09:32: SPEAKER_01 Da fallen mir echt viele Beispiele ein, die ich so gehört habe von anderen Freunden, die dann Führungskraft waren, wo verschiedene Freundschaften echt zerbrochen sind. Also mich würde total mal interessieren, wie gesagt, ich selber habe das Beispiel jetzt nicht erlebt, wo funktioniert es, dass man ein freundschaftliches Verhältnis, Führungskraft und Teammitglied hat.

00:09:52: SPEAKER_02 Bei wen funktioniert das?

00:09:52: SPEAKER_01 Bei wen funktioniert das? Und wie kriegt ihr das hin? Diese Abgrenzung untereinander, dass ihr euch da mal nicht... Da kommen wir gleich nochmal drauf zu.

00:10:02: SPEAKER_00 kommen wir gleich nochmal drauf zu. Ich habe ein paar Stichpunkte rausgesucht, worauf man so achten muss, wenn man doch in die Situation kommt. Ich möchte noch eine Sache aus meinem Berufsleben und Freundeskreis nochmal berichten. Ich habe einen sehr guten Freund und... Da ging es darum, bei Freunden, die ein Unternehmen gegründet haben, direkt nach unserer Promotion dort anzufangen. Für mich war das kein Problem. Ich habe mit meinen Freunden zusammengearbeitet und sie waren meine Vorgesetzten. Das hat funktioniert, weil wir das vorher geklärt haben, was ist im Konfliktfall und das ist halt so, wie es ist. Ich bin dann da gegangen zur Deutschen Telekom und musste dann kündigen. Das fiel mir auch schwer, weil wir befreundet waren, aber es musste halt gemacht werden.

00:10:50: SPEAKER_00 Hat die Freundschaft nicht zerstört, sagen wir es mal so. Es gab aber trotzdem den Konflikt. Aber mein bester Freund hat gesagt, das würde er nie machen, weil er möchte nie unter Freunden arbeiten. Also möchte er nicht haben, dass er vorgesetzte Freunde hat und hat sich auch für einen anderen Weg entschieden. Und das fand ich, habe ich damals nicht verstanden, aber würde ich, nachdem ich dann da gegangen bin, auch verstehen. Wir haben alle noch ein super Verhältnis zueinander, aber natürlich bleibt da immer irgendwas hängen, wenn man dann so eine Konfliktsituation hat. Aber er war da sehr, sehr streng und hat gesagt, nein, das muss was anderes sein, auch wenn es jetzt interessant ist. Oder wir sind gleichrangig.

00:11:33: SPEAKER_01 Total. Ich glaube, das macht auch was mit einer Freundschaft, wenn du unterschiedliche Hierarchiestufen im Beruflichen hast.

00:11:33: SPEAKER_00 Ich glaube, das macht auch was mit einer Freundschaft, wenn du unterschiedliche Hierarchiestufen

00:11:39: SPEAKER_00 Du hast vorhin Hierarchien angesprochen. Es hat sich ja in den Firmenkulturen aber auch einiges verändert. Also die starken Hierarchien gibt es ja noch, aber nicht mehr in modernen Firmen. Da versucht man ja doch ein bisschen flachere Hierarchien zu haben. Und auch junge Start -ups, junge Unternehmen versuchen ja am Anfang freundschaftliche Beziehungen im Job irgendwie herzustellen. Wir sind alle befreundet, wir spielen zusammen Flipper und plündern den Obstkorb, was man so alles so hört. Oder gehen zusammen zum Fußballspiel, kochen zusammen, was auch immer. Das bindet ja so ein Team auch. Und dann kann es natürlich dazu führen, dass man doch Freundschaften entwickelt. Und dann die Distanz nicht mehr da ist. Und ich habe ein gutes Zitat gefunden. Und das ist wichtig oder finde ich wichtig, dass Experten haben gesagt, dass Professionalität und Klarheit der Rollen bleiben halt wichtig. Und Freundschaft ersetzt Führung nicht. Also man darf es halt nicht vergessen, dass das zwei unterschiedliche Sachen sind. Und wenn man das klärt, dann kommt man nicht zu Rollenkonflikten oder Vetternwirtschaft. Das hattest du ja vorhin ganz kurz angesprochen. Oder irgendwelche Entscheidungsdilemma, dass du irgendeine Entscheidung triffst mit einem befreundeten Teammitglied dadurch natürlich irgendwie negativ. Er produziert zumindest Spannung oder kann Spannung im Team produzieren.

00:13:02: SPEAKER_01 Also wenn es wirklich fernab von Hierarchiestufen ist, glaube ich, funktioniert das nicht. jetzt auch gerade arbeitstechnisch angesiedelt bin, da erlebe ich auch einen ganz tollen Team -Spirit. Freitagabend treffen die sich, gehen irgendwo was trinken, ziehen eben durch Magdeburg etc., machen privat ganz viel miteinander. Aber sind halt auch, ob sie jetzt auf einer Ebene sind, das weiß ich jetzt gar nicht zu 100 Prozent, aber die haben, die sind zwar in einem Team, aber haben unterschiedliche Aufgabengebiete. Es herrscht. eine Abhängigkeit zwischen den Aufgabengebieten und somit ja auch zwischen den Personen, aber ist trotzdem keine Führungskraft dabei.

00:13:41: SPEAKER_00 Ja. Und es ist manchmal auch entspannter, wenn sie nicht dabei sind. Ja, total. Keiner von denen entscheidet,

00:13:43: SPEAKER_01 auch entspannter, wenn sie nicht dabei sind. Ja, total. Keiner von denen entscheidet, bleibst du oder bleibst du nicht.

00:13:49: SPEAKER_00 Ja. Und da wird es schwierig. Und dann ist man auch als Führungskraft manchmal besser nicht dabei, damit sich das Team auch gut entfalten kann. So alleine an der Spitze. Ey, wirklich. So traurig. Ich kann euch sagen,

00:14:03: SPEAKER_01 Ey, wirklich. So traurig. Ich kann euch sagen, wirklich als Führungskraft ist man oft allein. Ja, das stimmt.

00:14:08: SPEAKER_00 Aber das ist ja vielleicht dann auch wirklich die Ursache, dass man die professionelle Distanz wartet. Aber dann ist der Mythos ja schon quasi wirklich ein Mythos, dass man nur gute Chefs, gute Freunde sind. Das ist nicht zwangsläufig so. Ich kenne zumindest keine Geschichte,

00:14:30: SPEAKER_01 kenne zumindest keine Geschichte, die mir mal herangetragen wurde, die ich erlebt habe, die das... Ja,

00:14:36: SPEAKER_00 weil es ist halt ein Arbeitsumfeld. Und wir haben ja schon mal gesagt, man muss dann halt trennen, private Leben, Arbeit.

00:14:36: SPEAKER_01 weil es ist halt ein

00:14:42: SPEAKER_00 Dann ist das halt so. Ich habe ein paar Studien daraus gesucht. Ich wollte auch ein paar Zahlen dazu haben. Und es gibt eine repräsentative Umfrage der Königsteiner Gruppe von 2024. Und das fand ich schon mal interessant. Zwei Drittel der Beschäftigten sind zufrieden mit ihrer Führungskraft. Respekt, das finde ich sehr gut. Könnte höher sein, aber vielleicht ist es einfach ein normaler.

00:15:04: SPEAKER_01 Nicht ganz schön viel.

00:15:04: SPEAKER_00 schön viel. Das ist gut. Aber es sind ja auch alle Hierarchie -Ebenen. Das ist ja nicht unbedingt immer gleich von ganz unten nach ganz oben, sondern direkte Führungskraft. Zwei Drittel.

00:15:11: SPEAKER_01 oben, sondern

00:15:14: SPEAKER_00 52 Prozent unterhalten ein freundschaftliches Verhältnis zum Chef.

00:15:18: SPEAKER_01 52 Prozent?

00:15:20: SPEAKER_00 Ja. Wow. Steht da drin, wie Sie die Freundschaft definieren?

00:15:21: SPEAKER_01 Wow. Steht da drin, wie Sie die Freundschaft definieren?

00:15:23: SPEAKER_00 Nein, leider nicht. Von den Zufriedenen. Beschäftigten berichten sogar 69 Prozent von einer freundschaftlichen Beziehung. Zur Führungskraft, aber klare und direkte Kommunikation gilt laut 57 Prozent als wichtigste Eigenschaft eines guten Chefs.

00:15:40: SPEAKER_01 Aber dann kann ich mir wirklich vorstellen, weil du hattest ja die Eingangsfrage gestellt und ich habe dir eher geantwortet, ja Beziehungsebene, ist vielleicht das auch, wo die Kollegen, die Menschen, die für diese Studie vielleicht auch diesen Impuls hatten. Es ist zwar keine Freundschaft, dass wir uns abends auf den Krim treffen und unsere Kinder miteinander spielen lassen, aber wir haben eine Beziehungsebene geschafft. Ja,

00:16:01: SPEAKER_00 Ja, die freundschaftlich ist, also Vorwege. Deswegen, ich mag den Begriff wirklich. Aber ja, das kann durchaus sein. Aber es war ja auch klare, direkte Kommunikation ist dann halt wichtig in der Rolle.

00:16:18: SPEAKER_00 So, Menschen, auch interessant, Menschen mit Freundschaften am Arbeitsplatz machen mehr Überstunden. Das ist auch cool. Zumindest für Firmen. Und sind grundsätzlich zufriedener. Also das ist vielleicht wirklich dann, wenn man die Beziehungsebene aufgebaut hat, fühlt man sich auch wohl, dort zu arbeiten. Und dann ist man eher bereit, vielleicht auch dann Überstunden zu machen oder zufriedener zu arbeiten, weil man ja auch gutes Feedback kriegt. Also freundschaftliches Feedback ist ja meistens auch mit guter Kritik vereint. Gleichzeitig besteht aber ein gestiegenes Risiko von Neid. Und dem Gefühl der Benachteiligung, insbesondere wenn der Chef mit einzelnen Mitarbeitenden enger befreundet ist. Das ist natürlich eine Gefahr dann. Offene Gespräche sind daher essentiell, um Konflikte zu vermeiden.

00:17:05: SPEAKER_01 So FOMO, ja. Angst, dass man irgendwas verpasst, weil der Vorgesetze dann mit dem anderen spricht. Oder der anderen.

00:17:08: SPEAKER_00 weil der Vorgesetze dann mit dem anderen spricht. Oder

00:17:16: SPEAKER_00 Eine Umfrage von Karriere .at aus jetzt Österreich gab, dass 42 Prozent der befragten Arbeitnehmer und 48 Prozent der Führungskräfte kein Problem mit Freundschaften am Arbeitsplatz sehen. Freundschaften am Arbeitsplatz sehen. Also grob die Hälfte, nein, nicht ganz 42, 48 Prozent. Allerdings orten 33 Prozent der Mitarbeiter und 11 Prozent der Führungskräfte bedeuten Interessenkonflikte oder lehnen private Kontakte kategorisch ab. Also das, was ich von meinem Freund berichtet habe, der sagt, das mache ich gar nicht. Der gehört zu diesen 11 Prozent, die das dann wirklich gar nicht haben wollen. Das ist einfach zu trennen.

00:17:58: SPEAKER_01 Was ist da in dem Kontext nicht? Also ich bin jetzt hier, ich bin jetzt der, die Vorgesetzte.

00:17:58: SPEAKER_00 ist da

00:18:04: SPEAKER_00 Mit meinem Vorgesetzten habe ich nichts.

00:18:05: SPEAKER_01 habe ich nichts. Wir reden nur über Aufgaben.

00:18:07: SPEAKER_00 reden nur über Aufgaben. Also das sind die ganz krassen, das sind die 33 Prozent der Mitarbeiter.

00:18:15: SPEAKER_01 Warte mal, das war super spannend. Also da kenne ich tatsächlich ein paar, die das genauso gelebt haben und ich war so stockiert.

00:18:16: SPEAKER_00 war super

00:18:22: SPEAKER_01 Und zwar kam ich dann in ein Unternehmen und habe halt einen Kollegen, der wirklich so sehr abgegrenzt war. Ich weiß nicht, ob er es wollte oder ob es einfach seine Natur war. Manchmal steckt man ja auch in sein Muster fest und kommt da gar nicht raus.

00:18:35: SPEAKER_02 kommt da gar

00:18:37: SPEAKER_01 Und den habe ich dann abgelöst. Er war zwei Jahre dort Führungskraft und dann habe ich halt eine kleine Vorstellung von mir gegeben und habe auch natürlich was Privates erzählt, ja. Und dann sind wir so Reihe umgegangen, jedes Teammitglied hat was gesagt und er dann auch nochmal zum Schluss, weil ich kannte ihn ja auch nicht, hatte sich dann, ist ja meistens so, wenn die anderen sich schon bei bestimmten Punkten mehr geöffnet haben, dann öffnet das ja den Raum, dass der andere sagt, okay.

00:19:04: SPEAKER_00 der andere

00:19:06: SPEAKER_01 Ich öffne mich jetzt auch oder ich muss mich auch öffnen. Du musst jetzt auch was erzählen. Auf einmal erzählt er, dass er auch drei Kinder hat und alle aus dem Team, die zwei Jahre mit ihm zusammengearbeitet haben, gucken ihn an und denken, das Kinder? Mussten wir ja gar nicht.

00:19:08: SPEAKER_00 Du musst jetzt auch was erzählen.

00:19:17: SPEAKER_00 wir ja gar nicht. Was für ein Effekt.

00:19:22: SPEAKER_01 Manchmal ist es auch eine Hohl - und eine Bringschuld. Selbst wenn jemand sich im Team nicht öffnet, weil es vielleicht sein Muster und seine Strategie ist. heißt es nicht, dass er immer derjenige oder sie, also wenn ich das Bedürfnis habe, mehr über meine Vorgesetzte rauszufinden.

00:19:38: SPEAKER_00 Haben wir ja Fragen, ja.

00:19:39: SPEAKER_01 Muss nicht immer von oben nach unten kommen.

00:19:41: SPEAKER_00 Ja, das stimmt, aber das geht ja auch nur in einem vertrauensvollen Verhältnis, weil theoretisch bist du ja gezwungen, auch was preiszugeben. Zumindest klappt das so bei Menschen, dass man der eine gibt, der andere nimmt und dann auch wieder andersrum.

00:19:58: SPEAKER_00 Freundschaft und Führung sollte nicht gleichgesetzt werden. Das hatten wir gerade schon. Aber Empathie gehört eben auch zur Führung. Ich glaube, das ist eine gute Voraussetzung, um ein gutes Teamgefüge zu haben. Also wenn du einen unempathischen Chef hast, meine Erfahrung zeigt, dass das dann eigentlich auch nicht so Teamgefüge gibt. Das kann in manchen Situationen echt gut sein, dass du einen unempathischen Chef hast, weil der wirklich klar und rational ist. Wenn er denn weiß, was die Strategie ist, in welche Richtung er geht und wo er arbeitet, hatte ich auch schon. war für eine kurze Zeit auch nicht schlecht. Aber so ein richtig schönes Wohlfühlgefühl hat sich dann natürlich nicht entwickelt.

00:20:34: SPEAKER_01 Da denke ich gerade wieder an die Folge, wo es darum ging, Kind oder Karriere. Beides geht nicht. Und da haben wir auch darüber gesprochen, dass da vor allem, wenn man pflegender ist, von Kleinangehörigen oder größer Angehörigen oder älter Angehörigen, dass es doch dann total wichtig ist oder schöner ist, eine empathische Führungskraft zu haben, die vielleicht in derselben Situation mal gesteckt hat oder einfach die Empathie aufbringt, um dieses Verständnis dann halt auch zu sehen, okay, beruflich und privat lässt sich halt manchmal nicht trennen.

00:21:08: SPEAKER_00 Ja, ja, das stimmt.

00:21:11: SPEAKER_00 Ja. Ja, so ein... Auf der anderen Seite,

00:21:13: SPEAKER_01 der anderen Seite, man verrennt sich ganz oft. Ich denke auch gerade daran, manchmal hat man ja ganz viel so berufliche Probleme, die nimmst du natürlich, private Probleme, die nimmst du dann beruflich mit rein. Und das ist auch manchmal ganz cool, wenn du jemanden hast, der erst redet und sagt, so, da jetzt lang marschieren und los geht's, damit du ein bisschen mehr die Chance hast, dass irgendwie mit Scheuklappen... durchs Leben zu gehen und die Aufgabe halt zu erfüllen. Als dass du so verkopft bist. Ich meine, dass du diese verkopften Sachen dann so ein bisschen wegschieben kannst.

00:21:47: SPEAKER_00 Ja, man muss schon fürs Ziel arbeiten. Und klar, ja. Ich habe mal noch praktische Tipps, jetzt so kurz vorm Ende, praktische Tipps zusammengefasst und vielleicht, ich will sie ansprechen und wir reden da einfach drüber, so wie wir es jetzt sonst auch machen. Also erst mal aus der Position der Führungskraft. Ne, wollen wir mal andersrum anfangen. Aus der Mitarbeitenden -Sicht fangen wir einfach mal an. Ich denke, aus der Mitarbeitenden -Sicht, wir haben das beide ja auch erlebt, wir waren ja beide auch oder hatten auch immer Vorgesetzte irgendwie. Ich denke, aus Arbeitnehmer -Sicht sollte man auch eine professionelle Distanz wahren. Auch egal zu wem, aber bei Konflikten, Kritik und Teamfragen die Rolle des Chefs respektieren und nicht emotional reagieren. Ich glaube, das ist eigentlich ein ganz wichtiger Satz, wenn der Chef entscheidet oder die Führungskraft, dann kommt es darauf an, wie die Führungskraft zu dieser Entscheidung gekommen ist. Aber letztlich ist das zu respektieren. Und dann ist das auch so. Und dann sollte man das auch, gerade wenn man befreundet ist, nicht vor der offenen Runde in Frage stellen, weil das nimmt die Autorität von dem Führungsgrund. Und das kann in anderen Situationen wieder Probleme geben. Ja, total.

00:22:58: SPEAKER_01 Ja, total. Das ist so wichtig, dass du als Führungskraft... dich selber reflektieren kannst, warum du bestimmte Entscheidungen triffst. Das muss auf der Sachebene passieren. Und das muss der Gegenüber da halt auch in die Reflektion gehen, beziehungsweise wissen, das passiert jetzt hier auf der Sachebene, das hat nichts mit der Person zu tun. Das hat was mit der Stelle, mit der Leistung zu tun,

00:23:16: SPEAKER_00 Das hat was mit

00:23:21: SPEAKER_01 tun, aber nicht mit der Person.

00:23:24: SPEAKER_00 Ja, genau. Und idealerweise redet man dann vielleicht, wenn man eh befreundet ist, dann später nochmal drüber. erklärt sich oder was auch immer, da kann man ja reden.

00:23:31: SPEAKER_01 da kann man ja reden.

00:23:32: SPEAKER_00 Hast du ja emotional reagiert, ganz ehrlich, denn wenn man nicht mehr befreundet ist, dann hast du die Regel ja irgendwie nicht gewahrt. Ich denke aber, dass es auch aus Arbeitnehmern ist, zu respektieren, dass wenn dein Freund oder Freundin deine Führungskraft ist, zu respektieren, dass sie Entscheidungen trifft, die nicht immer mit deiner Position zu deinem Vorteil sind.

00:23:56: SPEAKER_01 Also mir fällt sehr leicht, meinen Freunden die Meinung zu sehen, was ich gerade denke. Wenn ich mich jetzt aber reinversetze, ich bin Führungskraft und jetzt eine Freundin, ein Freund von mir, der ist in meinem Team und ich unterscheide,

00:24:12: SPEAKER_01 ob er bleibt oder nicht. Nicht aufgrund seiner Person, sondern aufgrund der Leistung oder vielleicht weil, ja, Stellen eingeschmolzen werden, zu unserer Lieblingsfolge auch, weil KI dann kommt, ne?

00:24:27: SPEAKER_02 Ja.

00:24:29: SPEAKER_01 Dann würde das, das würde mich treffen, glaube ich. Ja, nicht glaube ich, das würde mich treffen. Das wäre viel schwieriger für mich, mit einem Freund von mir dann zu sprechen,

00:24:34: SPEAKER_02 treffen. Das wäre viel

00:24:40: SPEAKER_01 sprechen, weil das macht was mit der Freundschaft aus, weil ich habe ihm dann etwas weggenommen. Auch wenn es nicht ich als Person bin, aber letztendlich übermittle ich die Entscheidung, wovon er abhängig ist.

00:24:53: SPEAKER_00 Absolut. Und das ist, glaube ich, du sprichst da, glaube ich, den größten Konflikt an, den man haben kann in so einer Rollenabhängigkeit.

00:25:02: SPEAKER_00 Das ist die Kündigung oder eine Umstrukturierung oder sowas. Ja, ich glaube, das ist der größte Konflikt, der entstehen kann. Und das muss beiden vorher klar sein.

00:25:14: SPEAKER_01 dann mit ins Gespräch mit reingehen, um das wirklich an welchen Ebene dann... Ja,

00:25:20: SPEAKER_00 oder man kann es wirklich, man hat vielleicht eine Atmosphäre, wo das geht. Also wenn du es vorher geklärt hast.

00:25:22: SPEAKER_01 kann es

00:25:28: SPEAKER_00 Zweiter Punkt, eigene Erwartungen prüfen. Also Freundschaft zu Vorteilen führt. Auch im Alltag bleibt die Hierarchie bestehen. Auch im Alltag bleibt die Hierarchie bestehen. Das heißt, dass man, wenn man mit Wenn die Vorgesetzte oder der Vorgesetzte ein Freund ist, dass man nicht davon ausgeht, dass man Vorteile hat davon. Das wäre, glaube ich, auch eine gute Regel. Dann ist man auch nicht enttäuscht, wenn es nicht so ist. Vielleicht auch ganz gut. Offene Kommunikation pflegen, das ist, glaube ich, die Vorbereitung darauf, dass es mal zu einem Konfliktfall kommt. Also ehrlich ansprechen, wo Unsicherheiten sind, wo Interessenkonflikte entstehen. Erstmal vielleicht im Team sogar, aber vielleicht auch die zwei Personen, die dann befreundet sind. Dass man darüber redet, du, wir haben hier einen Interessenkonflikt, wir müssen das aber irgendwie klären, wie wollen wir das machen, wie wollen wir das kommunizieren und vielleicht dann daran zusammenarbeiten. Und dass man Dinge miteinander führt auf Augenhöhe und dann nicht in der Abhängigkeit, sondern dann in dem Fall im Freundschaftsverhältnis.

00:26:28: SPEAKER_01 Ja.

00:26:30: SPEAKER_00 Ja, und privates und berufliches Trennen, wenn möglich nicht persönliche Themen im Arbeitskontext besprechen. Ich glaube, das ist eine ganz gute Regel und sich bewusst machen, welche rausherum. Vielleicht ist es eine ganz gute Regel, außer es ist notwendig, dass wenn man gerade unterwegs ist, einfach nicht über das Berufliche redet. Ich glaube, dann trennt man das eigentlich auch ganz gut.

00:26:47: SPEAKER_01 Ich denke gerade darüber nach, wäre ich jetzt die Person, die eben mit meiner Vorgesetzten dann ein freundschaftliches Verhältnis gibt. Was das mit dem Team ansieht,

00:27:02: SPEAKER_01 weil die wissen es ja, also die Teammitglieder wissen das dann, ob ich mich dadurch nicht sogar Also wahrscheinlich katapultiere ich mich damit. Weil die sehen, okay, sie hat ein freundschaftliches Verhältnis zur Chefin, sage ich jetzt mal. Gibt ja ja viele Vorteile. Das ist ja so ein Glaubenssatz, den man dann erstmal entwickelt.

00:27:23: SPEAKER_01 Wie schafft man es dann, sich auch als ganz normales Teammitglied von den anderen Teammitgliedern gesehen zu werden? Also ich glaube, das ist erstmal auch so ein Thema. Und dann, wenn ich dann ...

00:27:30: SPEAKER_00 Also ich glaube,

00:27:36: SPEAKER_01 gut in das Team integriert bin,

00:27:38: SPEAKER_01 dann zu schauen, also da muss wirklich eine starre, eine klare Trennung hin zwischen beruflich und privat, weil ich kann ja super diese Führungskraft dann auch beeinflussen mit den Gedanken, die ich dann habe. Weil ich bin ja super nah dran. Also ich kann ja jeden Kram erzählen, was gut oder was schlecht gelaufen ist und wenn ich halt die eine Person nicht mag, dann weiß das meine Freundin, die Führungskraft ist sofort.

00:28:06: SPEAKER_00 Absolut, aber das ist glaube ich wirklich der Punkt, dass du die auch aus Chefsicht, da kommen wir jetzt vielleicht auch mal hin, aus Führungskraftsicht, dass du solche Interessenkonflikte, weil das eh alle wissen, auch dann offen ansprichst und mit den restlichen Teammitgliedern klärst. Vielleicht ist es einfach ganz gut zu sagen, ja wir sind befreundet, wir sind das was, was ich seit 30 Jahren. Natürlich sehe ich die Person auch zu Rate, wenn ich persönlich irgendwelche Entscheidungen treffe, aber das hat nichts mit euch zu tun und vielleicht zeigt man auch mal, dass man dagegen entscheidet, ganz bewusst. Da muss man halt sehr vorsichtig sein. Du hast gesagt, Grenzen achten, das ist natürlich auch aus Führungskraftsicht so. Also man sollte vielleicht private Treffen und Gespräche nicht zum Ausspielen der anderen Teammitglieder nutzen. Aus Führungskraftsicht, also auch nicht fragen, wie arbeitet denn der? Ist der leistungsfähig? Das würde ich dann oder sollte man echt vermeiden. Weil das führt ja dann wieder wirklich zu einem Interessenkonflikt. Also für die Person, die auch ein Team ist, aber auch für die Führungskraft selber. Gesprächskultur etablieren, denke ich auch. Offene Kommunikation, darüber reden. Feedback, Kritik sachlich und neutral vermitteln. Also gegenüber auch dem Freund, aber auch dem restlichen Team. Wenn die wissen, du bist immer fachlich und neutral, auch der anderen Person gegenüber, dann kommt vielleicht diese Erwartungshaltung nicht, dass die, oh, die sind ja befreundet. der hat jetzt Vorteile oder nicht. Transparente Entscheidungen, das ist vielleicht wichtig, dass man sagt, ja, Beförderung lobt, Kritik, das muss alles nachvollziehbar sein und für das ganze Team begründbar sein. Dann hast du den Interessenkonflikt nicht. Also das sollte man zumindest als Führungsperson immer beachten.

00:29:49: SPEAKER_01 beachten.

00:29:52: SPEAKER_01 Vielleicht schafft man es sogar auch nochmal eine EMA irgendwie dazwischenzusetzen. Also dass man gar nicht Manchmal hat man ja Teams mit einer größeren Menge an Menschen, 20, 30 Leute, dann hast du Teamleiter. Das ist dadurch vielleicht nochmal so ein bisschen ins Herz.

00:29:57: SPEAKER_00 hat man

00:30:07: SPEAKER_00 Na gut, das geht aber nur in großen Unternehmen. Wenn ich jetzt an ein Startup denke, wo das ja manchmal sein kann, dass einfach zwei Befreundete, der eine hat die Firma gegründet, der andere ist vielleicht der Techniker und Programmierter ganz hauptsächlich. Da wirst du keinen dazwischen ziehen können. Und dann wächst das Team vielleicht so ganz natürlich, um ... 50, 60 Leute an, aber die eine Person, die war halt schon immer da. Und dann kriegst du ja keinen dazwischen.

00:30:28: SPEAKER_02 Und dann

00:30:31: SPEAKER_00 Das wird dann ja auch schwierig.

00:30:35: SPEAKER_00 Deswegen transparente Entscheidungen, transparent machen, dann geht es, glaube ich, ganz gut. Auf der anderen Seite, wenn man halt so ein Startup aufbaut und man macht das aus dem freundschaftlichen Verhältnis auch raus,

00:30:39: SPEAKER_01 der anderen Seite, wenn man halt so ein Startup aufbaut und man macht das aus dem freundschaftlichen Verhältnis auch raus, also manchmal auch gar nicht verkehrt, wenn man nicht so ganz klar rennt. Also ich habe noch nie ein Startup aufgebaut. Aber ich kann mir vorstellen, das, was ich immer so höre und erlebe, dass das mit einer großen Passion und Herz,

00:31:00: SPEAKER_01 einer großen Passion und Herz, aber auch viel Zeit nur gut funktioniert. Und dann auch, wenn du diesen Wachstumsschub dann hast. Und dass du dann dieses Thema treibst,

00:31:13: SPEAKER_01 du dann dieses Thema treibst, eben auch im Privaten. ist, glaube ich, dann ganz klar, vielleicht manchmal auch nicht so verkehrt, vor allem in diesen anfänglichen Phasen.

00:31:23: SPEAKER_00 Ja, da wird das so sein, ja, dann bist du aber noch eine kleinere Runde.

00:31:27: SPEAKER_00 Ja, ich denke, wenn du so, das ist ja vergleichbar mit neuen Projekten, die du so startest. Das ist ja ähnlich wie bei einem Start -up und dann ist man auch vielleicht privat dabei, darüber nachzudenken, zu sinnieren, aber man sollte, glaube ich, auch aufpassen, dass man das trennt. Und dann ist, gut, dann arbeitet man vielleicht aber auch länger und dann ist es kein privates Treffen.

00:31:47: SPEAKER_01 Müssen wir uns jetzt auch trennen, sowas denn so beruflich und privat? Wir arbeiten ja nicht zusammen,

00:31:51: SPEAKER_00 arbeiten ja nicht zusammen, oder?

00:31:53: SPEAKER_01 Wenn du das nicht unter Arbeit bezeichnest? Das hier?

00:31:55: SPEAKER_00 Das hier? Nö, das ist keine Arbeit. Das ist ja ein gutes Gespräch. Private Belustigung. Finde ich auch.

00:32:00: SPEAKER_01 Private Belustigung. Finde ich auch. Also mit den ganzen To -dos und sowas, die man so auf dem Tisch hat, freue ich mich auch immer total drauf, die Episoden aufzunehmen, weil wann nimmst du dir schon mal eine halbe Stunde Zeit mit jemandem, den du schätzt, über ein Thema zu sprechen? Wann machst du das? Das macht man sehr selten. Liebe Grüße an meinen Mann,

00:32:17: SPEAKER_02 Wann machst du das? Das macht man sehr selten. Liebe Grüße

00:32:18: SPEAKER_01 man sehr selten. Liebe Grüße an meinen Mann, das mache ich noch nicht mal mit meinem Mann. Also ja, weil dazwischen wir in dieser halben Stunde besprechen wir unheimlich viele Themen. In dieser halben Stunde besprechen wir unheimlich viele Themen. Ja, ganz viel. Aber jetzt wirklich nur dieses eine zu bleiben.

00:32:28: SPEAKER_00 Ja, ganz viel. Aber jetzt wirklich nur dieses eine zu bleiben. Ich finde auch, also mir gibt es auch ganz viel zu. Und mal abgesehen von Hate -Kommentaren, die wir kriegen, sind es auch oft dann persönliche Kommentare, persönliche Unterhaltungen, die wir dann auch im Nachgang so einer Episodenausstrahlung haben. Ja, daran hast du nicht gedacht. Und dieses Feedback, das ist echt gut und ändert ja auch. Wenn wir jetzt ein paar Episoden, glaube ich, nochmal machen würden, würden wir sie anders machen, weil wir Feedback bekommen haben. Aber sie sind ja nun mal so, wie sie sind. Genau, wir schweifen vom Thema ab. Lass uns mal zurückkommen. Ich habe noch einen letzten Punkt, nämlich klare Rollendefinition, auch aus Führungskraftsicht. Die eigenen Führungsaufgaben sollten stets vor dem privaten Interesse stehen, auch wenn freundschaftliche Beziehungen existieren. Also sei dir bewusst, du bist die Führungskraft und es gibt auch mal Entscheidungen oder Aufgaben, die dir Freundschaft oder dir der Freundschaft vielleicht nicht helfen. Sollte es aber funktionieren.

00:33:32: SPEAKER_01 Kann man gut testen, wie wichtig und stabil die Freundschaft ist.

00:33:37: SPEAKER_00 Denkst du zum Abschluss, dass gute Führungskräfte Freunde sein müssen? Nein. Nein, das war ja der Mythos. Siehst du auch nicht so. Aber es funktioniert, wenn man sich an Regeln hält.

00:33:55: SPEAKER_01 Bin ich auf die Erfahrungsberichte gespannt. Also ich denke ja. Aber die regeln manchmal zum Beispiel in Stresssituationen. Also es wird immer unheimlich viele Triggerpunkte dann geben und ich glaube, das ist nicht einfach. Aber wenn man wirklich eine stabile Freundschaft hat und das ist ein super Beweis, dann glaube ich.

00:34:14: SPEAKER_00 Ich würde das ganz gerne gleich nehmen, was du gerade gesagt hast, nämlich die Aufforderung an unsere Hörer, mal Feedback zu geben. Was sind denn eure Erfahrungen, eure Erlebnisse, eure Meinung dazu? Können gehen Freundschaften in der Position, dass einer davon Führungskraft ist und müssen gute Chefs auch wirklich Freunde sein. Ja, das direkt unter Spotify oder wo auch immer ihr hört, unten die Kommentarfunktion nutzen. Da reinschreiben oder bei YouTube direkt drunter kommentieren. Ja, in diesem Sinne sehen wir uns, hören uns dann nächste Woche wieder.

00:34:53: SPEAKER_01 Ja, nächste Woche Mittwoch. Danke, Sebastian.

00:34:58: SPEAKER_01 Das war Karriere ist kein Ponyhof. Von und mit Franziska und Sebastian.

00:35:00: SPEAKER_00 und mit Franziska und Sebastian. Vielen Dank fürs Reinhören. Wir hören uns nächste Woche Mittwoch früh am Morgen wieder.

00:35:03: SPEAKER_01 hören uns nächste Woche Mittwoch früh am Morgen wieder.

00:35:06: SPEAKER_00 Denn es heißt, wir decken Unternehmensmythen auf. Für alle, die ihren eigenen Weg gehen und nicht auf dem Ponyhof stehen bleiben wollen.

00:35:30: SPEAKER_01 Wie bist du auf das Thema gekommen?

00:35:31: SPEAKER_00 Jetzt sind wir auch nicht mehr stumm. Sebastian, nochmal.

00:35:34: SPEAKER_01 Sebastian, nochmal. Sebastian, das war ein sehr wichtiges Thema. Ich glaube, das nehme ich auch mit. Also manchmal lange nach über das, was wir sprechen. Wie bist du auf das Thema gekommen?

00:35:43: SPEAKER_00 Zwei Sachen. Das beschäftige ich mich schon. Muss man mit seinen Mitarbeitern befreundet sein. Ich bin ja wirklich jemand, der eine große Distanz zu seinen Mitarbeitern hält. Also mich gehen private Sachen eigentlich nichts an. Aber ich frage auch nach, wenn es einem nicht gut geht, ist alles in Ordnung. Das, was du am Anfang auch gesagt hast, mache ich auch, aber eigentlich gehen mich private Sachen nichts an. Und das versuche ich auch wirklich so zu halten. Und in letzter Zeit habe ich darüber nachgedacht und auch TikToks komischerweise dazu gekriegt und gesehen, dass gerade wenn man versucht, Freund zu sein in Führungspositionen, dass das eigentlich immer schief geht. Also da waren viele Beispiele dabei. Und deswegen habe ich gedacht, wir unterhalten uns vielleicht mal drüber. Du hast ja Erfahrungen gemacht, ich habe Erfahrungen gemacht, unsere Hörer haben Erfahrungen gemacht. Funktioniert das überhaupt? Freundschaften und Chef sein.

00:36:34: SPEAKER_01 Also ich warte wirklich auf das Beispiel, dass irgendjemand um die Ecke kommt und sagt, ah, bei uns funktioniert es. Und wir machen das so und so.

00:36:39: SPEAKER_00 machen das so und so. Da bin ich total gespannt.

00:36:40: SPEAKER_01 bin ich total gespannt.

00:36:42: SPEAKER_00 Genau. Also ich war ja gestern auf der Geburtstagsfeier, da waren auch Kollegen da und auch die Chefin. Und es schien auch ein sehr positives Verhältnis zu sein. Vielleicht funktioniert es da.

00:36:56: SPEAKER_02 Genau. Mach recht, frage ich mal. Gut.

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