Der Kinder-Mythos: Kind oder Karriere - beides geht nicht!

Shownotes

Karriere und Familie - Ein unmöglicher Spagat?

Kann man gleichzeitig Karriere machen und eine Familie haben? Sebastian und Franziska räumen in dieser fesselnden Episode mit diesem hartnäckigen Mythos auf!

Die beiden teilen persönliche Einblicke, wie Sebastian während eines stressigen Monatsabschlusses die Erkrankung seines Kindes meistert. Sie diskutieren authentisch über:

  • Die Balance zwischen beruflichen Anforderungen und familiären Verpflichtungen
  • Gesellschaftliche Erwartungen und deren Einfluss auf Karriereentscheidungen
  • Innovative Arbeitsmodelle wie Teilzeit und Jobsharing
  • Die Bedeutung von verständnisvollen Vorgesetzten
  • Strategien zur Vermeidung ständiger Erreichbarkeit

Besonders spannend: Eine Harvard-Studie zeigt, dass permanente Verfügbarkeit die Produktivität senkt und das Burnout-Risiko erhöht. Die Hosts geben praktische Tipps, wie man Grenzen setzen und trotzdem erfolgreich sein kann.

• Die Annahme, dass Karriere und Familie unmöglich zu vereinen sind, wird als hartnäckiger Mythos entlarvt.
• Gleichberechtigte Elternschaft wird als entscheidender Faktor für den Erfolg in der Vereinbarkeit von Beruf und Familie hervorgehoben.
• Eine gute Organisation und Empathie am Arbeitsplatz können signifikante Herausforderungen in der Teilzeitarbeit und Karriereentscheidungen mildern.

Willst du erfahren, wie du Karriere und Familie erfolgreich vereinbaren kannst? Dann ist diese Episode ein Muss für dich!

Transkript anzeigen

00:00:01: FRANZISKA Lieber Sebastian, herzlich willkommen bei der neuen Folge von Karriere ist kein Ponyhof.

00:00:05: SEBASTIAN Franziska, herzlich willkommen. Wir haben uns echt lange nicht gesehen. Die Leute glauben ja, wir nehmen das wöchentlich auf, aber wir haben die letzten fünf Folgen vor den Urlauben aufgenommen. Und wir haben uns jetzt erst seit fünf Wochen nicht gesehen, glaube ich. Echt? So lange ist das schon her?

00:00:19: FRANZISKA Echt? So lange ist das schon her? Wahnsinn.

00:00:22: FRANZISKA Fühlt sich so an, als wäre es erst gestern gewesen.

00:00:25: SEBASTIAN Das stimmt, weil wir uns ja auch jede Woche hören.

00:00:26: FRANZISKA weil wir

00:00:28: SEBASTIAN Ja, irgendwie schon.

00:00:30: FRANZISKA Dann sag mal, Sebastian, wenn du so auf die Woche zurückblickst oder auf die letzten sieben Tage, was hat dich diese Woche mehr gefordert? Job oder Familie?

00:00:43: SEBASTIAN Das ist eine gute Frage. Da ich ja immer versuche, da so einen Ausgleich zu finden, hat mich beides gleich gefordert. Und diese Woche war hart, also haben mich auch beide Seiten hart gefordert. Aber ansonsten ist das im Balance.

00:00:58: FRANZISKA Ich hatte nämlich mal wieder eine interessante Situation. Es war Montag, mitten im Monatsabschluss. Das ist immer sehr speedy, denn in den meisten Unternehmen, bei uns auch, vierter Werktag, soll der komplette Monatsabschluss für alle deutschen Gesellschaften abgeschlossen sein. Das heißt, du brauchst eigentlich in dieser Woche viel Kapazitäten, um auch jetzt als Führungskraft ganz viel kommunikativ zu steuern. alle möglichen Leute nochmal anzuhauen und zu gucken, okay, wer macht denn wann was, wo renne ich hinterher, wenn irgendwelche Rechnungen etc. noch freigegeben werden müssen, dass du die Deadline und sowas halten kannst. So, also Montag, mitten im Sprint, Telefon klingelt, Schule ruft an, Kind krank, bitte abhören. Und ich wusste, jawohl, das ist wieder einer der Tage, wo der Tag komplett anders läuft, als du eigentlich dachtest. Und somit sind wir schon bei den Mythos, den ich mir für heute überlegt habe. Kind oder Karriere? Beides geht nicht.

00:01:56: SEBASTIAN Okay, der ist gut.

00:02:03: FRANZISKA Und Sebastian, ich habe mir Folgendes überlegt. Also dieser Mythos, der hält sich ja sehr, sehr hartnäckig aufgrund von unterschiedlichen Erwartungshaltungen, Rollenbildern, Unternehmenskulturen, die wir auch so in der Vergangenheit kennen. Ich bin mit dem Mythos auch sehr, sehr oft konfrontiert. Und ich habe mir gedacht, ich bringe mal ein paar Klaubenssätze mit. Dazu auch gerne so die ersten Impulse und eine persönliche Geschichte, also auch gerne, was fällt dir zu diesem Glaubenssatz ein. Und dann gucken wir mal anhand von einer Studie, okay, was sagt denn dieser Glaubenssatz eigentlich, wo kommt der her? Und dann versuchen wir den mal umzudeuten, in eine positive Umdeutung.

00:02:39: SEBASTIAN Ja, das gelingt uns ja immer gut, positiv alles umdeuten, das finde ich gut. Er legt los, bin gespannt.

00:02:44: FRANZISKA Sehr gut. Glaubenssatz Nummer eins. Wer Karriere machen will, muss immer verfügbar sein. Also wie zum Beispiel dieses wunderschöne Beispiel, Monatsabschluss, alle am Rennen und koordinieren, Schulkind muss abgeholt werden. Aber letztendlich musst du ja dann für das Kind, oder so geht es mir dann, ich versuche dann für das Kind da zu sein, das irgendwie betuddeln und zu bemuttern. Im besten Fall ist es wirklich so geschafft, dass es schläft, dass ich sage, ja cool, jetzt kannst du wenigstens noch ein bisschen arbeiten. Aber letztendlich ist bei mir auch immer so, dass ich dann sage, ja Mensch. Also es fällt mir schwer, dann diese Grenze zu setzen, zu sagen, okay, ich bin jetzt 100 % wirklich Mama und für das Kind da und sage alle wichtigen Termine ab, die auf der Agenda stehen. Das gelingt mir immer weniger gut, dass ich dann auch sage, okay, irgendwie muss ich jetzt 50 % das machen und 50 % das machen, aber eigentlich, was ist jetzt wirklich richtig wichtig?

00:03:39: SEBASTIAN Ja, also mir sind zwei Sachen eingefallen dazu. Das erste ist branchenabhängig. Ich sage mal, wenn du Berater in einem Beratungsunternehmen bist, wo du ständig beim Kunden unterwegs bist, ist es wahrscheinlich noch schlimmer als in einem Job, wo du wirklich jeden Tag hinfährst und wieder wegfährst und wirklich auch präsent bist, wo das Thema Karriere vielleicht nicht so stark abhängig von dem Dasein ist und von der zeitlichen Restriktion. Da ist es vielleicht einfacher als in Branchen, wo es echt extrem darauf ankommt, dass du unterwegs bist. Du warst nicht auf der Bohrinsel oder sowas. Dann kannst du da nur Karriere machen, wenn du verfügbar bist, weil du bist dann im Schichtdienst oder bist eingeteilt oder eben bei Beratungsunternehmen. Wobei ich dann zum zweiten Punkt komme. Ich denke, das ist auch stark davon abhängig, in welcher Phase der Karriere du dich befindest. Ich habe neulich auf einen Kommentar bei TikTok geantwortet bzw. fand den interessant. Da gab es den Vorwurf, dass Studenten immer fauler werden, wenn sie KI nutzen. Da habe ich drüber nachgedacht. Mal unabhängig von dem Kommentar. Es gibt ja so eine Phase vor oder am Anfang der Karriere, wo du extrem dein Wissen aufbauen musst. Die meisten haben da noch keine Kinder, deswegen fällt das nicht so ins Gewicht. Aber da opfert man schon mehr Privatleben für die Karriere. Weil du musst Wissen aufbauen am Anfang. Und da ist dieser Satz wahrscheinlich noch schlimmer. Wer Karriere machen will, muss verfügbar sein. Klar, das sollte man vielleicht als junger Mensch, der gerade anfängt, auch wirklich tun. Erfahrungen sammeln, Wissensschatz aufbauen. Wenn du dich dann trotzdem entscheidest, ein Kind zu kriegen, musst du Kompromisse schließen. Für das Kind allein schon. Dann musst du gucken, dass du es hinkriegst. Aber ich glaube schon, dass es so Phasen und Branchen abhängig ist, ob der Satz jetzt mehr stimmt oder weniger stimmt.

00:05:29: FRANZISKA gebe ich dir recht. Und es ist ja auch unabhängig jetzt vom Alter, wenn du jetzt in einen neuen Job reinkommst, ein Onboarding hast, wo du dann auch ein strukturiertes Onboarding hast oder ganz viel erstmal aufnehmen musst. Okay, wie läuft denn hier der Laden? Was sind die Spielregeln? Was sind die ungeschriebenen Spielregeln? Was sind die Kontakte, mit denen ich zu tun habe? Da stelle ich mir es auch sehr interessant vor. Ich glaube, und die Diskussion hatte ich gestern, das fand ich auch sehr, sehr, also ein sehr gutes, interessantes Gespräch habe ich da geführt. Wenn du dann nämlich einen Vorgesetzten hast, der eigentlich aus derselben Lebensphase kommt mit Kindern und das genauso durchmacht wie du, dass der ja ganz, ganz anders reagiert, wenn deine Führungskraft oder deine Peergroup, mit denen du gerade zusammen bist, die vielleicht auch noch, ich sage jetzt mal für mich als Frau, das Rollenbild haben, okay, in den meisten Fällen ist es so, die Frau arbeitet in Teilzeit, die passt auf die Familie auf, der Mann kann ein bisschen länger auf Arbeit sein und verdient dann auch das Geld. Und du dann halt ankommst, dass du dann wieder diesen Rollenstempel irgendwie draufkriegst. Ja, okay, es geht halt nicht beide, dann fessigt sich dieser Glaubenssatz sehr. Aber wenn in deiner Peergroup oder in deinem Vorgesetzten jemand ist, der genau in derselben Lebensphase ist, der das sehr gut nachvollziehen kann,

00:06:29: SEBASTIAN Ja, okay, es

00:06:40: FRANZISKA der nimmt das, glaube ich, ganz, ganz anders auf. Wenn du jetzt sagst, okay, sorry, ich muss jetzt leider aus dem Termin raus, ich muss jetzt mein Kind von der Schule abholen, weil es krank, ich habe keine andere Alternative, es kann keine andere einspringen, muss ich jetzt ran. Dann ist es was anderes. Das Verständnis da,

00:06:54: SEBASTIAN da, ne? Ja. Ja, so einen Chef hatte ich auch. Ich hatte ja mal berichtet, dass ich Elternzeit genommen habe, was nicht bei allen gut ankam, bei der Deutschen Telekom damals. Aber mein Chef hat das unterstützt. Und der war sehr familienfreundlich, hat zwei Zwecktöchter gehabt, in relativ jungen Jahren bekommen. Und der hat das, glaube ich, einfach schon mal durchgemacht.

00:07:11: FRANZISKA Ja.

00:07:11: SEBASTIAN Deswegen hatte ich da echt extrem gute Unterstützung. Und ja, du hast recht, ich glaube, das ist auch nochmal gut, wenn du Leute um dich herum hast, die das unterstützen. Und ansonsten, du hast es angesprochen, es gibt aber meistens noch einen Partner. Also hoffe ich jedenfalls. Meistens gibt es das aber. Und dann muss man halt schauen, zumindest meine Auffassung und das ist auch die Auffassung meiner Frau, dass wir uns das teilen. Ich bin meistens dicht daran an der Schule. Das heißt, ich werde zuerst angerufen, wenn genau das passiert, was du jetzt am Anfang hattest. Wenn ich da nicht kann, dann rufe ich meine Frau an. Meistens läuft es so rum oder ich fahre zum Arzt, weil das einfach... sich besser und flexibler einplanen kann als Selbstständiger, als meine Frau, die jetzt Lehrerin ist und natürlich für andere Kinder auch Unterricht machen muss. Aber da ist halt immer noch eine zweite Person und die sollte man in die Verpflichtung nehmen. Ich sage das jetzt als Mann, die meistens nicht so in die Verpflichtung kommen, aber ich denke schon, die sollten da ihre gleichberechtigte Rolle einnehmen und manchmal auch dafür kämpfen, dass sie es tun und auch da sein. Und das müssen sie genauso durchleben wie... wie dann Frauen.

00:08:17: FRANZISKA Also ist bei uns genauso. Wenn irgendjemand Schule oder Kindergarten anruft, ist tatsächlich unterschiedlich, ob die zuerst bei mir oder bei meinem Mann anrufen. Aber dann ist das erste, das zweite Telefonat dann sozusagen, dass wir uns untereinander verständigen. Okay, wer kann denn jetzt? Und dann entscheiden wir das gemeinsam und dann. Ist halt da, wo es halt weniger weh tut. Aber was ich sagen will mit diesem Glaubenssatz, wer Karriere machen will, muss verfügbar sein. Und wenn ich dann, also ich habe das ganz, ganz oft gehabt und wie gesagt, ich habe das Gefühl ja immer noch, dass ich dann ein bisschen die Schwierigkeit habe, okay, für wen bin ich denn jetzt tatsächlich da? Ich sage mal, wenn ich jetzt das größere Kind abhole, dann geht es schon ein bisschen besser, aber jetzt den Dreijährigen, der braucht mich dann halt die ganze Zeit, der fordert mich dann auch die ganze Zeit. Und dann kriege ich das mit der Arbeit parallel nicht so gut hin, als jetzt mit dem größeren Kind. Und das auch einfach hinzunehmen, dass es jetzt so ist, dass ich jetzt einen Rollenwechsel habe, auch wenn ich mir den Tag eigentlich anders vorgestellt habe, aber dass es jetzt die höchste Priorität halt nun mal auf das Kind liegt, sich das einzugestehen und dann auch wirklich zu sagen, okay, das ist jetzt in Ordnung, das darf man auch üben. Also das habe ich jetzt in der Vergangenheit wirklich gelernt, weil ich viele solche Situationen hatte, wo ich dann auch abends dann, wenn ich nach Hause gekommen bin oder dann halt mein Mann nach Hause gekommen bin, je nachdem, wer dann aufgepasst hat. Du hast ja einen total stressigen Tag gehabt, weil du dich ja immer das Gefühl hattest, du musst dich zerreißen zwischen den Aufgaben auf der Arbeit, aber jetzt auch den Aufgaben, dem Kind gerecht zu werden. Das ist eine total stressige, erfordernde Situation. Und dann aber zu sagen, nee, also ich habe heute eigentlich richtig viel gemacht und auch wenn ich auf das Kind aufgepasst habe und es im kranken Zustand gepflegt habe und es für es da war, vor allem dann braucht es ja wirklich auch eine Person, ist das auch etwas, das ich geleistet habe.

00:10:04: SEBASTIAN Ja, absolut. Das ist dann zwar nicht... Karriere im Sinne von unternehmerische Karriere, Berufskarriere, aber es ist natürlich privat trotzdem notwendig. Ich glaube aber, dass der Satz trotzdem so böse er klingt, leider gilt. Wer Karriere machen will, muss immer verfügbar sein. Die Frage ist, was ist für dich selber die Konsequenz daraus, es so aussehen zu lassen, dass du immer verfügbar bist. Und das ist, glaube ich, die Königsdisziplin. Dafür zu sorgen, für das Unternehmen immer da zu sein, für deine Mitarbeiter, Kollegen immer da zu sein, ohne deine Familie zu vernachlässigen. Das verursacht eine Menge Stress, glaube ich, bei vielen, weil sie das auch wirklich machen wollen. Und da muss man dann Lösungen finden, wie morgens irgendwie meditieren oder Zeit für sich nehmen, auf seine Gesundheitsdaten achten. Ich glaube, nochmal ein extra Thema einfach, dann zu gucken, wie kriege ich es hin, verfügbar zu sein, ohne dass ich jetzt kaputt gehe.

00:10:57: FRANZISKA Finde ich auch ganz interessant zum Thema Dauerverfügbarkeit. Jetzt unabhängig davon, ob ich jetzt Kinder habe oder nicht. Da gibt es ein Studio vom Harvard Business Review aus 2080, schon ein bisschen älter. 18, nicht 80. Schon ein bisschen älter, aber ich glaube trotzdem noch vom Ergebnis sehr aktuell. Die hat bewiesen, dass Dauerverfügbarkeit die Produktivität um bis zu 20 Prozent reduziert und natürlich massiv zum Burnout -Risiko führt. Also zum Thema entscheide ich mich jetzt für das Kind oder für die Arbeit. Beides gleichzeitig wird nicht immer funktionieren. Man muss halt Grenzen setzen und sich entscheiden. Und man wird trotzdem sagen, ganz bewusst, ich habe mich jetzt bewusst entschieden, dass es so ist. Und jetzt habe ich eine Rolle inzwischen drin. Und jetzt passe ich auf das Kind auf und es ist in Ordnung.

00:11:38: SEBASTIAN Ist dann halt so, ja.

00:11:41: FRANZISKA Wie könnte man diesen Glaubenssatz denn, wer Karriere machen will, muss immer verfügbar sein, reframen?

00:11:48: SEBASTIAN Und den reframen, also ich finde, das ist ja eine wahre Aussage. Und ich finde den gar nicht so schlimm. Also das ist ja, das ist so. Ich glaube wirklich, das ist einfach so. Finde dich damit ab, dass das so ist. Versuche, Maßnahmen, Wege, Mittel zu finden, dass dieses Verfügbarsein richtig wahrgenommen wird. Das ist alles.

00:12:06: FRANZISKA Genau, und diese Verfügbarkeit richtig wahrzunehmen, ist dann wieder eine Sache von Klarheit. Wo grenze ich mich ab? Und genau, das ist ja schon so ein bisschen Reframe. Nicht entweder oder, sondern es geht auch beides. Und ich kann auch verfügbar sein, jetzt nicht nur für meine Arbeit, sondern jetzt in diesem Fall auch für das Kind. Und ich bin ja trotzdem verfügbar und habe mich für etwas entschieden. Also mein Vorschlag war, statt immer verfügbar zu sein, sollten wir sagen, Karriere machen heißt bewusst zu entscheiden, wann ich verfügbar bin und wann nicht. Also Grenzen zu setzen.

00:12:39: SEBASTIAN Da weiß ich nicht, ob ich 100 % mitgehe. Also Grenzen setzen ja und auch Prioritäten setzen, weil wenn du sagst, ich kann jetzt mal nur rein im beruflichen Kontext, du sagst, ich habe ein anderes Meeting und kann gerade auch nicht, bist ja genauso nicht verfügbar, als wenn du jetzt privat was zu tun hast. Von daher stimmt das schon so ein bisschen, aber ich denke, gar nicht verfügbar. Wie gesagt, man soll dafür sorgen, dass es für alle anderen aussieht, als ob du verfügbar bist. Ich würde niemals verwehren, nicht verfügbar zu sein. Also ich würde niemals sagen, ich bin nicht erreichbar. Also da bin ich auch nicht der Typ für, glaube ich. Das mache ich nicht.

00:13:13: FRANZISKA Super interessant. Also jetzt in dem Fall ist es, also ich sage Bescheid, ich informiere dann alle. Also ich habe jetzt hier ein krankes Kind zu Hause. Ich spreche jetzt mal von dem Dreijährigen, weil es wirklich eine ganz andere Borderungsmaßnahme dann ist, inwieweit man dann noch verfügbar ist. Und man hat ja trotzdem aber seine To -Dos, die du wahrscheinlich dann tun musst, um diese Deadline einzuhalten. Das machst du dann trotzdem, aber vielleicht, also, oder ich habe es trotzdem gemacht, aber vielleicht dann auch drüber nachzudenken, welche Rollen und welche Aufgaben kann ich denn jetzt gerade abgeben oder muss ich sogar abgeben, delegieren, damit eine Deadline oder ein Aufgaben -to -do nicht gefährdet ist. Und dann musst du halt wieder in die Kommunikation gehen.

00:13:57: SEBASTIAN Ja, das ist, genau, aber für dich... Deine Arbeit ist verfügbar. Du bist ja stundenweise verfügbar. Ich bin eh kein Freund von diesen Arbeitsstunden. Ob du nur acht Stunden da bist, elf, zwölf. Wenn das gesund für dich ist, mach 20 Stunden. Das habe ich jetzt nicht offiziell gesagt.

00:14:02: FRANZISKA Du bist

00:14:13: SEBASTIAN Aber wichtig ist, dass die Aufgaben erledigt werden. Und wenn du das hinbekommst, ist dieses Verfügbarsein ja eine andere Deutung. Du erledigst deine Aufgaben, ob das Kind krank ist oder nicht. Da gehört Delegieren dazu, da gehört eine richtige Zeitplanung dazu. Ja, auch mal sagen, das verzögert sich jetzt um einen Tag oder zwei. Vielleicht geht das ja auch, aber du bist ja trotzdem verfügbar. Ich würde es nicht so hart formulieren und sagen, wann bin ich verfügbar, wann nicht, so wie du es jetzt formuliert hattest. Ich bin nachts um drei nicht unbedingt verfügbar. Das ist aber auch ganz normal. Aber wenn man mich um 20 Uhr halt nochmal versucht anzurufen, wird das schon gehen oder schreibt mir eine Mail oder was auch immer. Also irgendwie wird es darauf eine Reaktion geben und das führt ja dazu, dass das aussieht, als ob man verfügbar ist. Ich hatte mal eine Kollegin, die hat es geschafft, wenn sie Kunden -Mails geschrieben hat, dass die die gescheduled hat,

00:14:58: FRANZISKA Ich hatte

00:15:03: SEBASTIAN hat, dass das so aussah, dass die um 1 Uhr nachts gesendet wurden, damit das dann so aussieht, dass sie auch noch jetzt noch arbeitet. Fand ich witzig, wenn es ein bisschen komisch war, aber fand ich auch witzig. Vielleicht führt das dann auch dazu, dass du das organisierst, weißt du, dann dass die Mails pünktlich rausgehen oder zum richtigen Zeitpunkt. Also das ist ja auch eine Art von Maßnahme, die sie gefunden hat, dass andere sehen, dass sie arbeitet, obwohl sie vielleicht ein Uhr nachts nicht mehr arbeitet. Und so ist es vielleicht auch dann in solchen Situationen.

00:15:34: FRANZISKA Das finde ich sehr interessant. Ich kenne dieses Tool.

00:15:35: SEBASTIAN Ich kenne

00:15:37: FRANZISKA Ich habe es selber auch schon, ehrlicher gesagt, auch ein paar Mal schon benutzt. Und zwar, wenn ich dann am Samstag oder Sonntag gearbeitet habe. Aber nicht wollte, dass ich dann die E -Mail am Sonntag und Sonntag dann rausschicke, sondern erst Montag.

00:15:51: SEBASTIAN Ja, das kenne ich auch. Aber nicht im Sinne von,

00:15:52: FRANZISKA nicht im Sinne von, ich stelle es mir so ein, bis in die Abendstunden noch zu arbeiten. Aber das ist vielleicht auch wieder branchenspezifisch. Wenn ich jetzt wieder an die Unternehmensberatung denke, vor allem am Anfang, das so zu pushen. Und vielleicht,

00:16:04: SEBASTIAN dass du mein Uhr nachts noch antwortest.

00:16:07: FRANZISKA Okay, Clownsatz Nummer zwei.

00:16:11: FRANZISKA Kind oder Karriere, Teilzeit heißt Stillstand. Also ich habe auch darüber nachgedacht und das ist auch gerade sehr, sehr aktuell. Ich bin auch in so einem Frauen -Finance -Circle, Female -Finance -Circle heißt das, wo wir Finance -Führungsfrauen, CFOs, Head of Finance etc. drinnen sind und uns miteinander connecten und da haben wir auch eine Arbeitsgruppe aufgemacht zum Thema Teilzeit und Führen, weil das einige von uns auch bewegt. Wir haben einige Führungskräfte dabei, die in Teilzeit führen. Die aber auch ganz oft sagen, Mensch, wir haben eigentlich ein Problem, dass wir an bestimmten Entscheidungen nicht mehr am Tisch sitzen, weil die dann halt außerhalb unserer Zeit, wir geben 14 Uhr, sind Teilzeit, sind 14 Uhr, dann haben wir andere Dinge zu erledigen. Thema Care -Arbeit wieder ganz toll im Fokus.

00:16:55: SEBASTIAN Fokus.

00:16:56: FRANZISKA Und zu den Gesprächen dann um 16, 17, 18 Uhr sind wir dann halt nicht mehr da. Im besten Fall habe ich eine gute Übergabe hingekriegt, dass meine Stimme trotzdem präsentiert wird. Aber manchmal stehe ich halt auch nicht am Entscheidertisch. Oder ganz oft auch so, dass ich oft höre, ich arbeite in Teilzeit, aber trotzdem in Vollzeit. Ich kriege nur Teilzeit bezahlt, aber trotzdem mache ich hoffentlich Überstunden, beziehungsweise schaffe trotzdem das, was einige Menschen in Vollzeit schaffen. Und das ist ja auch ein hartnäckiger Glaubenssatz. Eine Studie aus 2023. zeigt doch auf, dass 70 Prozent der berufstätigen Mütter und auch in Deutschland, also mehr als ein, zwei Drittel, tatsächlich in Teilzeit arbeiten und den Rest eben die Care -Arbeit machen zu 133 Prozent. Also um einiges mehr immer noch, als der andere männliche Partner das tut. Das Thema kennen wir.

00:17:58: FRANZISKA Finde ich interessant. Ich hatte eine große Diskussion mit meiner Mama, als wir die erste Tochter bekommen haben, die auch gesagt hat, das schaffst du doch alles gar nicht, jetzt musst du in Teilzeitarbeiten gehen. Und das war mein Ansporn zu sagen, manchmal bin ich ja auch so eine Rebellin. Ich zeige das auf jeden Fall, das wird funktionieren. Hat bis jetzt auch funktioniert, auch mit drei Kindern. In Teilzeit gegangen,

00:18:11: SEBASTIAN so eine

00:18:20: FRANZISKA weil ich diesen Glaubenssatz tatsächlich habe. Ich werde bald in Teilzeit gehen, ja, aus anderen Gründen. Nicht um das Thema Care -Arbeit weiter zu pushen, sondern um andere Herzensthemen weiter voranzubringen. Aber das war genau mein kleines Glaubenssatz, der mich davon abgehalten hat. Da ich gesagt habe, eigentlich will ich noch Karriere machen, auch mit Kindern, möchte ich zeigen, dass es Vollzeit funktioniert.

00:18:37: SEBASTIAN hat.

00:18:46: FRANZISKA Hat auch funktioniert, aber ich kann ganz, ganz viele andere Menschen total verstehen, die mit sich waren.

00:18:52: SEBASTIAN sich waren. Ich finde, das hat formuliert, Teilzeit heißt Stillstand. Das heißt, es geht gar nichts mehr. Das würde ich so nicht unterschreiben. Wenn du gut planst, organisiert bist, wird auch was gehen. Aber du bist eingeschränkt. Das stimmt auf jeden Fall. Du hast das Beispiel mit Entscheidungen, die dann nicht mehr dann getroffen werden, wenn du da bist. Das kann natürlich sein. Oder du musst dann Überstunden machen, weil die Entscheidungen getroffen werden, wenn du schon nicht mehr da bist. Das glaube ich schon. Und das habe ich auch so beobachtet. Ich war auch nie in Teilzeit. Ich habe es aber von anderen Kollegen. eben auch mitbekommen, dass sie dann halt montags nicht da waren. Und dann wurde montags was entschieden, was sie dann, das ist auch mega ineffektiv gewesen, am Dienstag nochmal aufgerollt haben, um dann der Person zu erklären, warum das so ist. Also ich finde Teilzeit teilweise sogar problematisch im Unternehmen, also gerade in kleinen Unternehmen, wenn du darauf angewiesen bist, in Abstimmung zu sein, schnell zu entscheiden, kann das auch ein Problem sein für den Rest des Teams. Man muss halt einen Weg finden, dass das für alle passt. Ich habe da keinen Musterweg. immer gesehen, dass das zu Reibungen geführt hat, wenn man Teilzeit war. Ich kenne nur sehr wenige Männer, die Teilzeit arbeiten, kenne ich aber auch. Wäre interessant, wenn du sagst 70 % der Mütter, wie viel Prozent der Väter hast du da eine Zahl?

00:20:03: FRANZISKA In Teilzeit arbeiten?

00:20:05: SEBASTIAN Nee. Nee, gerade nicht. Müssen wir nochmal raussuchen. Das würde mich mal interessieren, wie viele Väter eigentlich in Teilzeit arbeiten. Mir ging es eher immer wie dir. Allerdings hatte ich auch eine Frau, die gesagt hat, ich stecke ein bisschen zurück, mache nur Teilzeit oder mache Teilzeit. sodass ich voll gearbeitet habe. Also klassische Aufteilung auch bei uns. Aber Stillstand finde ich zu hart, aber das ist dich beeinflusst schon.

00:20:28: FRANZISKA Aber Stillstand, also da nochmal drauf zu gehen, Karriere, Stillstand, Teilzeit. Ich kenne super wenig, rede jetzt von Frauen, aber auch Männer in C -Level -Positionen, die in Teilzeit arbeiten.

00:20:37: SEBASTIAN Männer in

00:20:41: SEBASTIAN Also teilweise ist es die Maßgabe,

00:20:41: FRANZISKA teilweise ist es die Maßgabe, okay, in Teilzeit geht es gar nicht. Ich kann mich beim... War interessant bei dem Bewerbungsprozess der Bahn erinnern. Da hieß es auch, ja, wir können auch Teilzeit anbieten, aber am liebsten für diese Position musst du eigentlich in Vollzeit gehen. Und sozusagen ist es schon Prämisse in diesen Führungssituationen, Führungslevel, in Hierarchie -Ebenen, auf Vollzeit zu gehen. Ich kenne ein Beispiel und mit der haben wir auch gesprochen. Ich weiß nicht, ob ich ihren Namen nennen darf, aber es ist CFO in Teilzeit. Eine ganz, ganz tolle Frau und die haben wir dann auch mal zu dem Thema interviewt, wie sie es überhaupt geschafft hat, genau eben diese Glaubenssätze, die wir halt auch alle haben, ein bisschen ad acta zu legen oder überhaupt in diese Teilzeitfunktion reinzukommen. Sie hat aber auch gesagt, sie ist Ewigkeit in Vollzeit gegangen. Somit hat sie sich ja, ich sag mal, in ihrer Rolle bewiesen. Sie hatte das Vertrauen.

00:21:28: SEBASTIAN hat aber auch gesagt,

00:21:36: FRANZISKA Von der Peergroup, von den Menschen, die noch eine Hierarchiestufe über ihr waren, sodass sie dann sukzessive sagen könnte, okay, ich gehe jetzt ein paar Schritte zurück. Ich bin trotzdem noch bei allen Entscheidungen dabei, weil alle wissen, wann ich im Hause bin und dann wird es halt auch die Entscheidung dann getroffen, wenn ich da bin und notfalls ist kein Problem, dann entscheide ich mich mal abends dazu. Das funktioniert dann auch. So 100 Prozent Teilzeit im Sinne, wie es damals abgekaspert war, ist es auch nicht. Manchmal ist es eine Woche Vollzeit, dann aber wieder eine Woche Teilzeit etc. Es kommt ja darauf an,

00:21:54: SEBASTIAN die Entscheidung

00:22:09: FRANZISKA wann braucht mich das Unternehmen jetzt wirklich auch außerhalb meiner Teilzeitbeschäftigung.

00:22:14: SEBASTIAN Das ist, glaube ich, ein wichtiger Punkt, wenn du sagst, wir haben eine Monatsarbeitszeit oder eine Wochenarbeitszeit und können das dann reduzieren. Dass es dann aber punktuell notwendig ist, mal am Tag zehn Stunden zu machen und dass man da hinkriegt und den organisiert bekommt, dann funktioniert das. Dann fällt es ja gar nicht auf, dass man in Teilzeit ist. Ich habe mit dem Zeitaspekt eh ein Problem.

00:22:23: FRANZISKA und dass

00:22:31: SEBASTIAN Immer noch, wenn die Aufgaben passen, dann wird es auch funktionieren, dass du eine Abstimmung so hinkriegst, dass die wichtigen Personen da sind. Vielleicht arbeiten schon super viele in Teilzeit.

00:22:39: FRANZISKA arbeiten schon super viele in Teilzeit.

00:22:42: SEBASTIAN Ich glaube, das sind auch sehr viele und kriegen acht Stunden bezahlt und arbeiten nur fünf.

00:22:43: FRANZISKA sind auch sehr viele

00:22:47: SEBASTIAN mega effektiv teilweise, die dann nur einen halben Tag arbeiten, haben ja keine Mittagspause, sondern haben alles bis dahin erledigt. Gibt es auch die, wo Menschen sagen oder Mitarbeiter sagen, dass sie einfach viel effektiver sind, weil sie weniger Stunden arbeiten. Es ist so oder so, das an Arbeitszeit festzumachen ist halt, glaube ich, ein Relikt, zumindest im Bürojob, wenn man sagt, du musst halt ein Unternehmen führen und du kriegst das innerhalb der Zeit hin. Egal, ob du 40, 60 oder 80 Stunden arbeitest oder eben 25, dann ist das auch okay. Es gibt auch ein paar Beispiele, wo es halt Jobsharing auf C -Level -Ebene gibt. Total, es gibt es bei der Bahn und das ist das einzige Unternehmen.

00:23:23: FRANZISKA Total, es gibt es bei der Bahn und das ist das einzige Unternehmen. Also bitte, liebe Zuhörer, teilt mal gerne eure Erfahrungen damit, wo ihr gute, funktionierte Beispiele habt, wofür eine Teilzeit funktioniert hat. Und auch das Thema Job -Sharing, wie gesagt, ich kenne es von der Bahn, da kenne ich auch einige, wo es wirklich Musterbeispiele sind, wo es sehr, sehr gut funktioniert. Aber wir haben ja regional überlegt, ja, genau, regional überlegt.

00:23:50: SEBASTIAN Aber wir haben ja regional überlegt,

00:23:55: FRANZISKA I don't know. Also auch in den Bewerbungsgesprächen, die es aus den letzten Jahren hier in der Region hatte, sowas gibt es ja gar nicht.

00:23:58: SEBASTIAN die es aus

00:24:03: FRANZISKA Total schade, weil wie cool ist das, wenn du zwei teilweise ja auch sich ergänzende Personen hast mit unterschiedlichen Stärken auf derselben Führungsposition. Finde ich sehr, sehr gut. Du brauchst eine sehr, sehr gute Absprache. Ich will ja gar nicht so viel tief gehen, aber es ist eine richtig, richtig coole Sache und es ist super schade,

00:24:15: SEBASTIAN Ich will ja gar nicht so

00:24:19: FRANZISKA ist eine richtig, richtig coole Sache und es ist super schade, dass es so viele, so wenige Unternehmen bis jetzt eigentlich erkannt haben, dass auch das eine Möglichkeit wäre. Ja, also ich kenne sehr wenig Beispiele wirklich auf C -Level -Ebene, wofür in Teilzeit tatsächlich gelebt wird, auch offen gelebt wird. Und falls da jemand noch gute Beispiele hat oder auch negative Beispiele hat, mich würde es total interessieren und würde mich da total auf Austausch freuen. Genau,

00:24:46: SEBASTIAN Genau, vielleicht die Kommentare hier bei Spotify oder Apple Music in die Kommentarfunktion benutzen oder YouTube eben auch direkt in die Kommentare.

00:24:55: FRANZISKA Ja, und du hattest ja auch gesagt. dass du auch einige Beispiele kennst, ich auch, die in Teilzeit dann tätig sind, aber trotzdem super produktiv sind. Und dass es auch so ein Fokusthema ist. Also wenn ich jetzt nur eine bestimmte Zeit, Zeit in Stunden jetzt wieder messbar zur Verfügung habe, aber trotzdem noch einen Haufen von Aufgaben hinkriege und deswegen so ein bisschen auch dieses Reframing, Teilzeit muss kein Stillstand sein. Es ist auch wieder eine Sache von Fokus und von Prioritäten. Absolut. Was mache ich in welcher Zeit?

00:25:24: SEBASTIAN Während du das gerade sagst, habe ich überlegt, es gibt so viele Menschen, die auch innerhalb eines Unternehmens so viele Themen haben, die arbeiten in jedem Thema Teilzeit und kriegen es ja auch hin. Also funktioniert es ja auch, wenn eines deiner Themen Familie ist. Also das ist halt eine Frage des Fokus und wie du das organisierst.

00:25:41: FRANZISKA Ja.

00:25:41: SEBASTIAN Ist gar nicht so groß Reframing. Das ist einfach die Lösung zu dem Kritikpunkt, dass es eben nicht Stillstand ist oder Stillstand sein muss. Ja.

00:25:52: FRANZISKA Klaumsatz Nummer drei. Kinder sind ein Karrierekiller.

00:25:58: FRANZISKA Und da habe ich viele schöne Geschichten zu erzählen. Und zwar, als ich darüber nachgedacht habe, mit jedem Kind, sehr herausfordernd, keine Frage, aber welche neuen Fähigkeiten habe ich eigentlich dazugelernt, dass ich jetzt eine neue Rolle habe, die auch Mutter heißt. Und es ist verrückt. Thema Stress. Also ich würde ja mal sagen, ich bin super stressresistent dadurch geworden. Auf Arbeit stresst mich eigentlich nichts mehr, weil Stress und Chaos ist wesentlich mehr zu Hause zu finden, als wenn ich auf Arbeit bin.

00:26:17: SEBASTIAN es ist

00:26:33: FRANZISKA Thema Prioritäten. Was ist jetzt tatsächlich wichtig? Gelingt mir viel, viel besser. Thema Perspektivwechsel. Sich in jemanden einzufühlen. Also bei Kindern ist es ja ganz oft so, in dem einen Moment sind sie total fröhlich und eine Sekunde später fangen sie an zu knatzen oder zu heulen oder sich auf den Boden zu schmeißen, weil immer irgendwas passiert ist. Sie können sich emotional auch noch nicht ausdrücken, was jetzt überhaupt los ist. Und dieses Feingefühl mitzubekommen, okay, was ist denn jetzt eigentlich der Hintergrund deines Gefühlsausbruchs und das auch zu begleiten, ist eine neue Fähigkeit, die ich gelernt habe, also auch das Thema Empathie. Ja, was ist es bei dir?

00:27:12: SEBASTIAN Ich habe gerade kurz gedacht, manche Mitarbeiter sind ja genauso, glatzen dann auch auf einmal rum, obwohl sie vorher, just die Sekunde vorher ganz frohlich waren. Du hast gesagt, Kinder sind Karrierekiller, vor allem für Frauen. Auch hier wieder, das ist wahrscheinlich für den meisten so. Das kannst du wahrscheinlich besser berichten, man ist ja eine gewisse Zeit raus. Ob das ein Karrierekiller ist, also ich jetzt aus meiner Perspektive Arbeitgeber, ist das schon so. Dass man natürlich guckt, wenn die Frau jetzt in Mutterschutz geht oder dann wirklich ein Beschäftigungsverbot hat, dann kann man damit nicht mehr planen. Also das ist einerseits natürlich gut, dass man es hier in Deutschland so geregelt hat, dass das geht und dass man entspannt, aber dass man planbar in die Elternschaft geht. Aber aus unternehmerischer Sicht ist das immer ein Verlust von Ressourcen, von Personen, von Wissen. Und das kann natürlich ein Karrierekiller sein, weil dann findest du irgendwie, Es wird Vorgesetzte und Unternehmer geben, die sagen, dann stelle ich keine Frauen ein, weil die werden alle schwanger. Das wird es geben und es wird es natürlich nicht offiziell geben, aber das wird es geben, ist dann bestimmt ein Karrierekiller. Das ganze Thema Equal Pay und gleichen Chancen für Frauen und Männer, das beruht schon auch darauf, dass man tendenziell ein Kind kriegt oder könnte. Und von daher könnte ich mir schon vorstellen, dass das ein Karrierekiller ist.

00:28:37: FRANZISKA Total. Also deswegen überlegen ja auch so viele Menschen, Frauen, Männer, gleichermaßen ist jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Kind zu kriegen oder nicht. Und ich kann jetzt aus meiner Erfahrung sagen, bei mir ist es ganz gut gelaufen, was das Thema angeht, wenn ich eben in Elternzeit war, Mutterschutz. Ich war zwar nicht da, aber irgendwie war ich trotzdem da. Also ich bin super oft, weil ich ja auch eine bestimmte Loyalität zu dem Unternehmen hatte. Einmal im Monat mindestens. mit dem Kind dann natürlich, auf Arbeit gefahren. Hab geguckt, okay, wie läuft's? Ich wollte ja auch dranbleiben. Ich wollte wissen, was los ist. Ich wollte auch, wenn ich dann wieder zurückkomme und außerdem ... bin ich auch so eine Mutter, die sagt, okay, ich bin Mutter, aber ich habe auch noch ganz viele andere Rollen. Also ich fand es toll, wieder mal auf Arbeit irgendwie reingeschneit zu bekommen. Und irgendwie mitkriegen, okay, was läuft jetzt hier gerade? Wo kann ich unterstützen? Und kann ich mal ganz kurz bitte aus der Mutterrolle raus? Kannst du mal kurz zehn Minuten aufpassen? Ich will mal kurz wieder irgendwas mit der Arbeit zu tun haben. Ich habe das geliebt. Und somit war es bei mir immer eigentlich sehr gut, nach der Elternzeit wieder reinzukommen, weil ich... Du warst eh da,

00:29:40: SEBASTIAN warst eh da, nur nicht so viel. Ich war auf jeden Fall nicht so viel da,

00:29:42: FRANZISKA viel. Ich war auf jeden Fall nicht so viel da, aber irgendwie war ich trotzdem... präsent und war abgeholt. Ich kenne so viele, ja, Unternehmenskultur, das Unternehmen muss dafür auch offen sein, weil meine Stelle war auch nie besetzt. Wir haben es irgendwie so dann hingekriegt. Generell war das bei uns das Modell, dass mein Mann, der hat ja auch Elternzeit gemacht, wir haben es immer geteilt.

00:29:47: SEBASTIAN so viele,

00:29:59: FRANZISKA Deswegen hat sich das in den meisten Fällen auch nicht gelohnt, jetzt jemanden Neues dann auf die Stelle einzuarbeiten. Aber ich kenne sehr viele Geschichten, wo aus dem Auge aussehen sind. Du kommst dann nach dem Jahr wieder, Deine Position gibt es eigentlich nicht mehr, weil es wurde umstrukturiert. Und du wirst irgendwo anders reingeworfen, wo du eigentlich gar nicht hingehörst, weil sie in dem Jahr halt anders mit dir umgehen und rechnen mussten.

00:30:18: SEBASTIAN anders reingeworfen,

00:30:22: FRANZISKA dem Jahr halt anders mit dir umgehen und rechnen mussten. Ich habe ja auch Elternzeit genommen,

00:30:28: SEBASTIAN ja auch Elternzeit genommen, aber ich habe in der Elternzeit die Position gewechselt im Konzern. Also das war relativ einfach. Und von daher habe ich nach meiner Elternzeit einfach einer neuen Position angefangen. Also das war für mich jetzt kein Killer. War aber auch nur zwei Monate. Also ich habe nur zwei Monate genommen. Hatten wir uns so aber überlegt. Das war eine bewusste Entscheidung. Wir hatten erst überlegt 50 -50. Und dann haben wir gesagt, nee, wir machen das so. Ich nehme die zwei Monate und meine Frau dann die zwölf. Einfach, weil ich es auch nehmen wollte als Mann. Und ich konnte wechseln in der Zeit, wo das fiel halt nicht auf. Aber dieses Karrierekiller ist aber vielleicht hier auch wieder eine Frage, wie organisierst du das? Klar ist Familie auch über eine Entscheidung, die man trifft. Und das wird eine Weggabelung sein. Und das wird dann eben vielleicht nicht mehr der Weg sein, weil du bewusst entscheidest, ich gehe jetzt den Weg, Mutter oder Vater zu werden. Ich kann nicht mehr den anderen Weg gehen. Das ist halt so, weil man Verantwortung hat. Aber du machst das ja bewusst und hast dann ganz andere Möglichkeiten, andere Chancen, andere Wege. Ich glaube generell, dass immer jemand, der Single ist, anders entscheiden kann. als jemand, der nicht Single ist und noch eine Familie hat. Also wenn ich jetzt an mich denke, ich hätte nach Bonn gehen können und wäre da im Hauptquartier der Deutschen Telekom geblieben, wollte ich aber nicht, weil ich ja hier meine Familie hatte und ich wollte auch ganz bewusst hierbleiben. Und das kann man jetzt natürlich sehen als Karrierekiller. Also logisch, wenn du im Headquarter von der Deutschen Telekom bist, machst du Karriere, das funktioniert. Aber es ist ja eine Bewusstentscheidung gewesen, das so nicht zu machen. Also war es kein Karrierekiller, sondern hat andere Wege eröffnet. andere Möglichkeiten, andere Richtungen, andere Entscheidungen. Und im Nachhinein über Entscheidungen sich aufzuregen, die man getroffen hat, bin ich nicht ein Typ für. Das hat schon einen Grund, warum das so ist und warum ich jetzt an der Position bin, wo ich jetzt bin. Ich weiß ja nicht, was sonst gewesen wäre. Aber weißt du,

00:32:21: FRANZISKA weißt du, was mir halt noch fehlt?

00:32:25: FRANZISKA So wie ich gesagt habe, welche neuen Qualitäten und auch Führungsstärken habe ich denn eigentlich bekommen, weil ich jetzt eine zusätzliche Rolle habe in meinem Leben?

00:32:32: SEBASTIAN Du hast ein paar Beispiele genannt. Dass das aber noch viel zu wenig tatsächlich beachtet wird,

00:32:35: FRANZISKA Dass das aber noch viel zu wenig tatsächlich beachtet wird, weil der Glaubenssatz ist da, okay, ich rede jetzt wieder von Mutter sein, okay, die hat zwei, drei kleine Kinder, oh mein Gott, wie oft würden die ausfallen und sowas. Und dann geht irgendein Bias im Kopf los, der sich dann wieder einschleicht und du hast eine Schublade reingedrückt und hast des Öfteren, kommt man auf der Unternehmenskultur ganz klar an. Und wie gut, ich sag mal, HR, Recruiting und sowas auf solche Sachen auch reagiert, wie sensibel die Führungskraft ist. Aber ich glaube schon, dass du da des Öfteren Nachteile hast, die habe ich auch selber gespürt. Und da wird mir zu wenig gesehen und da würde ich auch alle ermutigen, die Kinder haben und die Grauen, denen dieser Glaubenssatz, Kinder sind ein Karrierekiller, gerade total anspricht und triggert, weil sie es selber durchgemacht haben. Macht euch bewusst, welche zusätzlichen Fähigkeiten und Stärken, welche Superpower habt ihr eigentlich. Jetzt zusätzlich dazu gewonnen, weil ihr Mutter und Vater seid. Und bringt das ein. Redet darüber. Auch wenn ich Bewerbungsprozesse hatte. Und ich jetzt auf der Gegenseite war, ich habe mich irgendwo beworben. Ich habe ganz offen gesagt, ich bin Mutter von drei Kindern. Aber wisst ihr was, was ich dazu gewonnen habe? Und dann habe ich halt gesagt, also nichts stresst mich mehr. Ich habe aber auch gesagt, ich habe ein starkes Netzwerk, was das auch irgendwie alles aufhängt und sowas. Aber ich bin dadurch empathisch geworden. Das ist meine Rolle, die mir am meisten Energie klaut, aber auch am meisten zurückgibt. Und ich bin meinen Kindern unendlich dankbar, dass sie, ich finde, aus mir noch eine bessere Person gemacht haben, als ich vorher eigentlich war. Und darüber zu sprechen und sich dessen bewusst zu werden, sollten wir viel, viel öfter tun.

00:34:19: SEBASTIAN viel öfter tun. Es ist noch viel wichtiger, weil du das ja gar nicht im Bewerbungsprozess ansprechen. Darfst, so richtig. Also du musst ja sehr vorsichtig sein, wie du als jemand, der dieses Bewerbungsinterview führt, dieses Thema anspricht. Du kannst ja sofort dir eine Klage einfangen, wenn du eine falsche Frage stellst. Deswegen finde ich es eigentlich gut, wie du es gesagt hast, sprich das selber offensiv an, weil wahrscheinlich wird es im Recruitingprozess nicht angesprochen. Wie planst du, dass das funktioniert? Wie ist deine Idee, dass deine drei Kinder hier versorgt werden und das Unternehmen nicht leidet? Die Fragen darfst du alle gar nicht so wirklich stellen. Das ist so gefährlich, diese Fragen zu stellen, auch wenn alle diese Fragen im Kopf haben.

00:34:52: FRANZISKA stellen.

00:34:57: SEBASTIAN Aber das ist ein großes Problem meines Erachtens, das ist hier so gesetzlich geregelt in Deutschland, dass man darüber nicht redet. Und das ist ein Problem, weil dann nämlich unausgesprochene Probleme und Konflikte da sind und vielleicht jemand die Stelle nicht kriegt, der das einfach hinkriegen würde. Und wieder sind wir bei Chancen und Ungleichheit, weil man darüber nicht redet. Deswegen sprecht es, finde ich super, dass du es gerade gesagt hast, sprecht es selber an. Wie schade,

00:35:20: FRANZISKA Wie schade, oder? Dass man eigentlich auf dem Lebenslauf seine Kinder verstecken muss.

00:35:24: SEBASTIAN Dass es noch so oft ist. Und deswegen braucht es so Vorbilder und Rollenbilder,

00:35:24: FRANZISKA es noch so oft ist. Und deswegen braucht es so Vorbilder und Rollenbilder, die sagen, nee, lass uns den Spieß mal umdrehen und lass uns mal zeigen, was uns das für gute, positive Eigenschaften eigentlich gegeben hat.

00:35:34: SEBASTIAN Von dem Bewerber kommen wir. Ansonsten ist es nicht so wirklich erlaubt.

00:35:39: FRANZISKA So, ich gucke mal auf die Zeit. Oh mein Gott, wir sind ja schon über eine halbe Stunde. Dann pass auf, dann lass uns mal noch. Ich habe hier noch zwei, drei.

00:35:46: SEBASTIAN drei. Hängen die aber in die Shownotes rein, die Glaubenssätze? Finde ich ganz gut. Du darfst noch einen aussuchen.

00:35:50: FRANZISKA Du darfst noch einen aussuchen. Also Glaubenssatz Nummer vier wäre, Mütter gehören zu Hause, Väter ins Büro. Da geht es auch nochmal um das Thema Care -Arbeit, aber auch um die Beispiele, wie es halt auch manchmal immer noch schwierig ist, dass tatsächlich Väter Elternzeit nehmen. Und wie das beleuchtet ist und wie das manchmal ankommt, habe ich auch ein paar Geschichten zu erzählen. Glaubenssatz Nummer 5, Top -Position gibt es nur mit 60 Stunden Wochen.

00:36:00: SEBASTIAN aber auch

00:36:16: FRANZISKA Glaubenssatz Nummer 6, Karriere mit Kindern ist nur ein Kompromiss. Es geht nur entweder oder.

00:36:21: SEBASTIAN Da sind alle gut. Lass uns mal den zweiten nehmen, die 60 Stunden. 60 Stunden? Ja, finde ich einfach interessant. Da sind wir wieder bei unseren ganzen Leistungsfolgen.

00:36:26: FRANZISKA Stunden? Ja, finde ich einfach interessant. Da sind wir wieder bei unseren ganzen Leistungsfolgen. Genau. Sind wir sofort in den Sinn gekommen.

00:36:31: SEBASTIAN Genau. Sind wir sofort in den Sinn gekommen. Wahrscheinlich, weil die jetzt unabhängig von Geschlecht und von Kind oder nicht Kind ist, ist das durchaus ein Glaubenssatz, der ja generell für das Thema, was ist Leistungen im Unternehmen, zählt. Deswegen nehmen wir den. Ja, was hast du denn da rausgefunden? Du hast ja jetzt uns noch mal Studien zitiert. Ich könnte mir vorstellen, dass da was dran ist. dass das so ist.

00:36:53: FRANZISKA Das ist eine Studie im Boston Consulting Group aus 2021. Über 40 Prozent der Frauen, da haben sie wieder nur von Frauen gesprochen, empfinden Kinder als Hindernis für Karriere, weil Top -Jobs oft an Präsenz und lange Arbeitszeiten gekoppelt sind. Dass uns einfach noch in dieser Zeit heutzutage auch wieder Unternehmen in Krise, flexible Modelle einfach fehlen.

00:37:16: SEBASTIAN Ja, genau. Aber ist ja so. Also du musst Das war mit dem ersten Glaubenssatz recht ähnlich, dass wir sagen, du musst halt Maßnahmen oder Wege finden, dass du einen Ausgleich findest zwischen deinen, die 60 Stunden tun halt nicht weh. Die sind auch gar nicht erlaubt übrigens in Deutschland, aber die tun halt auch nicht weh. Und ich glaube, dass viele Topmanager das irgendwie hinkriegen, indem sie entweder Familie ganz ausblenden oder sagen wir, ich bin nur Wochenendvater oder Mutter und mache in der Woche nur Job. Gibt es auch. Oder haben generell Wechselmodell, dann ist es vielleicht auch einfacher. Ja, es ist eine Frage der Organisation. Dennoch wird es so sein, Karriere machen einfach die, die zu den richtigen Zeitpunkten einfach da sind. Da fallen mir auch gerade so viele Beispiele ein.

00:37:59: FRANZISKA fallen mir auch gerade so viele Beispiele ein. Also auch bei mir ja im Männerdominierten Führungskreis, wo ich ganz oft unterwegs bin. Die meisten Männer,

00:38:10: FRANZISKA spiegle ich jetzt nur meine Erfahrung, aber tatsächlich. Die meisten Männer haben dann in dem Arbeitsort, wo sie tätig sind, eine Zweitwohnung und können dann natürlich die ganze Power in der Woche eben auf das Thema Arbeitsleistung bringen. Ich würde auch sagen, wahrscheinlich schaffen sie tendenziell dadurch sogar mehr, als ich, die dann, weiß ich nicht, um 16 oder 30 Feierabend macht und ihre Kinder abholt und danach erst mal ... Mama ist, bevor sie abends, wenn überhaupt, in den meisten Fällen mache ich das ja noch nicht mal, abends sich an den Laptop setzt und nochmal ein bisschen was nachzuarbeiten. Ich versuche ja eigentlich in meinen acht Stunden, wo ich sage, okay, das müsste geschafft werden, dann auch zu schaffen. Aber ja, ganz oft ist es tatsächlich so und die schaffen locker 60 Stunden sicherlich zu arbeiten, weil wenn du dir dein Umfeld eigentlich überhaupt nicht aufbaust, da wo du gerade arbeitest. Und du da weder Freunde hast noch Familie hast, dann kannst du dich ja zu 100 % darauf konzentrieren.

00:39:09: SEBASTIAN So ja, also ich kann das nur aus eigener Erfahrung bestätigen. Ich musste oder war, nee musste nicht, es hat Spaß gemacht. Ich war halt auch wirklich viel in Bonn und habe da zwar keine Wohnung gehabt, aber war natürlich im Hotel oder sowas. Und das war schon so, dass die anderen Kollegen auch im Hotel waren und du hast dann am Nachmittag noch lange gearbeitet, saßt dann beim Abendessen noch zusammen und das waren schon durchaus. Es waren natürlich keine 60 Stunden, das geht ja rein arbeitsrechtlich nicht. Natürlich waren das genauso viele Stunden. Und ja, es ist halt da, ich weiß auch nicht, es waren nicht nur Männer, es waren auch Frauen, wo das so war. Aber natürlich war der Anteil an Männern natürlich höher, die dieses Modell hatten. Aber das war jetzt auch ein Weg, wo das funktioniert hat. Ich war dann nur in der Zeit Wochenendvater. In der Woche haben wir dann telefoniert, es gab Videotelefonie und sowas. Gibt es auch sicherlich Frauen, wo das genauso ist. Aber es bleibt dabei, wer viel arbeitet, wird wahrgenommen im Unternehmen. Also wer viel da ist, wird viel wahrgenommen. Das hatten wir ja auch schon mal. Das ist ja nicht immer... Die beste Person, die da ist. Es ist auch immer die Frage,

00:40:13: FRANZISKA Es ist auch immer die Frage, das ist kein Zustand, der jetzt für jeden erstrebenswert ist. Weil was macht dich zufrieden und was definierst du als Erfolg? Das hatten wir auch in einer der ersten Folgen. Es muss nicht das Thema Karriere sein. Ich kann auch ein viel, viel glücklicherer Mensch sein als jemand, der eben seine Familie zu Hause lassen muss, weil er seinen Zweitwohnsitz irgendwo anders hat und eben bis 20 Uhr im Büro ist.

00:40:27: SEBASTIAN kann auch ein viel,

00:40:33: FRANZISKA er seinen Zweitwohnsitz irgendwo anders hat und eben bis 20 Uhr im Büro ist. weiß nicht, ob die unbedingt zufriedener sind, nur weil sie dann in dieser Definition mehr Karriere gemacht haben. Das ist für jeden individuell, muss jeder das für sich selber definieren. Ich möchte keineswegs jetzt irgendwie sagen, das ist ein erstrebenswerter Ausblick oder eine Zielsetzung, um irgendwas anderes schlecht zu machen. Jeder muss für sich selber wissen, möchte er das oder möchte er es.

00:41:01: SEBASTIAN Jetzt, wo du das auch nochmal so explizit ansprichst, Stimmt natürlich 100 Prozent, wenn du sagst, ich bin jetzt jung und möchte Karriere machen, im Sinne von ich steige auf, möchte Führungspositionen haben, möchte vielleicht Mitarbeiterverantwortung haben, mehr Gehalt. Da funktioniert das so. Arbeite viel, sei sichtbar, funktioniert schon. Kannst du dir aber eigentlich wirklich nur 100 Prozent leisten, wenn der Rest geklärt ist. Entweder hast du keine Familie oder das ist geklärt. Und wenn du dich dann entscheidest, es nicht zu wollen oder es einen anderen Weg zu gehen. Du machst da halt in dem Unternehmen jetzt nicht die Karriere, wie man es klassischerweise mehr Gehalt, mehr Verantwortung. Aber kannst trotzdem ein glückliches,

00:41:37: FRANZISKA kannst trotzdem ein glückliches, erfolgreiches Leben für dich. Richtig,

00:41:38: SEBASTIAN erfolgreiches Leben für dich. Richtig, genau. Es kann aber trotzdem sein, dass du mehr Verantwortung und mehr, das ist nicht ausgeschlossen. Aber es ist natürlich wahrscheinlich zu 80, 90 Prozent der Fälle so.

00:41:49: FRANZISKA Und das Gleiche trifft ja nicht nur auf das Thema Kinder zu, sondern eben auch, wenn du dann fliegende Angehörige hast. Dann ist das 1 zu 1 adaptierbar. Fazit, Sebastian. Kind und Karriere, geht beides.

00:42:03: SEBASTIAN Ja, also klar. Geht man doch bei uns.

00:42:06: FRANZISKA man doch bei uns. Natürlich geht beides.

00:42:08: SEBASTIAN Ja, es geht. Es geht, wenn die Familie mitmacht. Also wenn alle an einem Strang ziehen und alles zusammen mitgestalten, dass das funktioniert als Familie. Aber auch so generell, natürlich geht das. Du musst halt clever sein in der Planung deines Lebens. Und dann geht das irgendwie auch Beruf und Familie und Kind irgendwie hinzukriegen. Es wird immer Reibungskonflikte geben. Das haben wir ja gerade jetzt in jedem Glaubenssatz gehabt. Du musst halt immer Entscheidungen treffen. Es wird auch immer Reibungsverluste geben und Probleme und Herausforderungen. Aber machbar ist das.

00:42:40: FRANZISKA Ja, also mein Game Changer ist wirklich zu sagen, lasst uns mal zeigen, dadurch, dass wir eben Kinder haben, was für ein Karriere -Toro das eigentlich auch sein kann mit den zugewonnenen Fähigkeiten. Lasst uns mehr darüber sprechen, als darüber zu sprechen. dass die Kinder ständig krank sind, wir deswegen unsere Arbeit nicht schaffen oder was weiß ich, was für Glaubenssätze da noch irgendwie in unserem Kopf rumschwirren.

00:43:04: SEBASTIAN Ja, das unten nach außen vielleicht gar nicht so zu zeigen, dass man weniger Zeit fürs Unternehmen hat. Ich bin immer noch beim Glaubenssatz 1 da an der Stelle und muss sagen, zeig es doch einfach nicht so, dass du eine andere Priorität hast. Wenn das Unternehmen damit ein Problem hat, dann sollte es nach außen ja vielleicht einfach so aussehen, dass das... für das Unternehmen immer da bist, immer verfügbar bist. Wenn du das gut organisiert kriegst, hast du neben den neuen Fähigkeiten, die du gelernt hast, auch noch nach außen hin eine gute Wirkung. Ich glaube, so beides ist die Kombination.

00:43:36: FRANZISKA Ja. Gut,

00:43:40: FRANZISKA danke dir. Das lassen wir so stehen.

00:43:40: SEBASTIAN dir. Das lassen wir

00:43:42: FRANZISKA so stehen. Gut.

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